Autonomie, Preis, Aussehen: Die Rückkehr der Radkappen

Früher oft verspottet, werden Plastik-Radkappen heute wegen ihrer Leistung den Leichtmetallfelgen vorgezogen.

Das Bessere ist der Feind des Guten. Das ist bekannt. Aber mit dem Aufkommen des Elektroautos werden alle Energieverschwendungsquellen nun mit einer Lupe vergrößert betrachtet.

Dies gilt auch für große Felgendurchmesser, die unter dem Vorwand, das Aussehen zu verbessern, die Reichweite und den Komfort verschlechtern. Der Test lässt sich leicht anhand der Zulassungen neuer Fahrzeuge überprüfen. Der europäische WLTP-Zyklus verlangt Zertifizierungen je nach Felgengröße.

Serienmäßig zeigt die Tesla Model Y Propulsion mit ihren 19-Zoll-Felgen mit Kunststoffverkleidung eine theoretische Reichweite im kombinierten WLTP-Zyklus von 455 Kilometern. Das schlichte, wenig ansprechende Design der Räder soll zum Kauf der schönen Turbinenfelgen in 21″ anregen. Aber hier sinkt neben dem prohibitiv hohen Kaufpreis von 2100 Euro, der den Anspruch auf die Prämie verfällt, die Reichweite um 25 Kilometer, also um -5,5 %!

Daher entscheiden sich nur wenige Kunden, die ohnehin wegen der Reichweitenangst besorgt sind, für diese großen Felgen. Gleiches gilt bei Renault, Peugeot und anderen Herstellern.

Der Grund für den höheren Energieverbrauch großer Felgen liegt hauptsächlich in ihrem höheren Gewicht. Die Räder benötigen mehr Energie, um sich zu drehen und das Fahrzeug anzutreiben, da ihre Trägheit größer ist. Im Gegensatz dazu könnte man denken, dass dies bei den regenerativen Bremsphasen das Aufladen unterstützt, doch letztlich überwiegt das negative Nutzen-Risiko-Verhältnis.

Schließlich haben sich Spezialisten für Ausstattungen darauf spezialisiert, eine gesamte Produktpalette an besonders designte Radkappen zu verkaufen, die den Abmessungen der „kleineren“ Felgen der Hersteller entsprechen. Was den Preis angeht, haben diese nichts gemeinsam …

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