Ampère: Wird Renault in Europa ein Zulieferer von Geely?

Die neue Marke der Renault-Gruppe, Ampère, könnte sie in Europa elektrische Fahrzeuge mit Geely-Emblem produzieren?

Der Mittwoch, 15. November 2023, könnte ein historisches Datum in der Geschichte des französischen Automobils sein. Um ehrlich zu sein, hat die lange von Luca de Meo abgehaltene Pressekonferenz nicht alle Geheimnisse der Gründung von Ampère enthüllt, dieser neuen Marke, die als technologisches Entwicklungs-Laboratorium verstanden werden will, um Tesla und den Technologieführern in China im Automobilbereich Konkurrenz zu machen.

Das ist sehr ehrgeizig und wird gigantische Investitionen erfordern. Oder wurden vielleicht noch nicht alle Ankündigungen gemacht? Die Renault Gruppe entwickelt in letzter Zeit ständig Synergien: mit Aramco in Saudi-Arabien im Bereich der Verbrennerfahrzeuge und mit Geely in Asien, wo Polestar in einem südkoreanischen Renault-Werk produziert werden.

Aber wie steht es um Europa? Mit der immer wahrscheinlicher werdenden Einführung einer Einfahrtsmaut für chinesische Autos, um deren Invasion zu bremsen, müssen dringend Ausweichlösungen gefunden werden.

Was, wenn Ampère geschaffen wurde, um die Produktion von Autos aus dem Geely-Konzern unter White-Label-Marken zu ermöglichen, wie zum Beispiel von Smart, Volvo, Zeekr, Polestar oder Lotus? Die Industrialisierung Europas wird Jahre dauern, und die Zeit drängt für Geely. Bauland finden, Baugenehmigungen erhalten, qualifiziertes Personal finden usw. Es braucht Jahre, um das zu erreichen, vor allem wenn die europäischen Behörden nicht mitziehen.

Aus industriellem und finanziellem Opportunismus wäre diese Hypothese für die Renault Gruppe sehr sinnvoll, um ihren Wandel zur Elektromobilität zu beschleunigen und zu finanzieren. Ampère hat seine Strategie nicht vollständig offengelegt und enttäuscht vielleicht deshalb. Aber die zweite Stufe der von Luca de Meo konzipierten Rakete könnte Renault wieder auf Erfolgskurs bringen – und dauerhaft.

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