Aber wer will schon einen Renault 4?

Die gelungene Wiederauferstehung des Renault 5 als 100% elektrisches Modell hat dem Rhombus Ideen gegeben. Aber gute oder schlechte?

1956 stellte der Direktor der Régie Renault, Pierre Dreyfus, seinen Ingenieuren eine Herausforderung: « Schaffen Sie mir also ein Volumen! » Die Leitidee der künftigen Renault 4, oder 4L, wie sie ihre Liebhaber noch heute nennen, war geboren. Ein vielseitiges Auto mit einem riesigen, nahezu kubischen Innenraum, dank einer Philosophie „alles nach vorn“. Motor und Getriebe vor den Insassen, um ihnen maximalen Wohnraum zu verschaffen.

66 Jahre später ist die Idee, den Innenraum zu maximieren, nach wie vor aktuell, sogar mehr denn je. Warum also nicht das Konzept der 4L wieder aufleben lassen und die unendlichen Möglichkeiten der Innenraumnutzung nutzen, die die neuen Elektroantriebe bieten? Die Renault 4 E-Tech electric positioniert sich volumenmäßig knapp über dem Renault 5. Sie ist etwas größer als dieser und nimmt die Rolle eines Captur im Verhältnis zur Clio ein. Während die R5 eine junge, urbane Kundschaft ansprechen will, zielt die Renault 4 breiter und wirbt um alle Zielgruppen, einschließlich junger Familien.

Ein echter Renault 4

Auf dem Papier hat sie dafür gute Argumente: ein ordentliches Kofferraumvolumen von 420 Litern, leider überwiegend nach oben. Sie bietet zudem eine möglichst niedrige Ladekante, clevere Staufächer, eine umklappbare Rückbank, das Umlegen des Beifahrersitzes zur Ablagefläche usw. – aber nichts wirklich Revolutionäres. Die 4L war revolutionär, diese Renault 4 ist es nicht.

Doch vor allem gibt es ein echtes Problem mit mehreren Nullen. Als die „echte“ Renault 4 sicherlich das günstigste Modell ihrer Zeit war, oder zumindest das beste Preis‑Leistungs‑Verhältnis Europas und vielleicht der Welt, wird die „neue“ Renault 4 teuer sein. Nicht übertrieben teuer, aber nicht günstiger als ihre Konkurrenz, und es ist fraglich, ob ihr, gelinde gesagt, polarisierendes Design ihr einen Vorteil verschafft.

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