Leboncoin trotzt dem Verbot von Miet-E-Scootern.

Ab dem 1. September werden die Leihroller aus den Pariser Straßen verschwunden sein. Ein Glücksfall für Leboncoin.

Seit 2018 hatten die Roller die Pariser Gehwege erobert und den Städtern eine Alternative zum Auto und zum öffentlichen Nahverkehr geboten. Eine lobenswerte Initiative, die mit fast 400.000 Nutzern Anklang fand, doch das Märchen verwandelte sich schnell in einen Albtraum, als die Zweiräder anfingen, die Fahrbahn zu bevölkern, oft von Nutzern achtlos behandelt und einfach abgestellt. Schlimmer noch, ihre hohe Geschwindigkeit (20 km/h, also das Vierfache eines durchschnittlichen Fußgängers) führte zu zahlreichen Unfällen. Die Bürgermeisterin versuchte zwar, spezielle Park- und Fahrbereiche abzugrenzen, doch das Chaos setzte sich durch, und 89 % der Pariser lehnten diese sympathischen Fortbewegungsmittel bei einer Befragung ab.

Keine Leihroller mehr, aber viele Gelegenheiten

Anstelle der Roller werden die Pariser morgen seltsame QR-Codes mit der Aufschrift „TrottFinder“ auf den Gehwegen entdecken. Ein neues Mietangebot oder eine Sharing-App? Keineswegs – vielmehr ein Verweis auf die Verkaufsseite für Roller in der App. Und davon gibt es viele, denn die Seite zählt fast 23.000 Kleinanzeigen!

Eine sehr clevere Werbeaktion, inszeniert von der Agentur DDB Paris für ihren Kunden. Die 10 symbolträchtigen Orte der Hauptstadt werden mit Tags versehen: Champ de Mars, Châtelet, Gare de l’Est, Gare Saint-Lazare, Les Grands Boulevards, Le Marais, Montparnasse, Place de la Bourse, Place de Clichy und République.

Nach Angaben der Agentur soll die Initiative den von dem Verbot Betroffenen zeigen, dass es immer eine Alternative gab. Es ist ein Aufruf, den Rollern ein zweites Leben zu schenken – die beste umweltbewusste Vorgehensweise.

Der Roller ist tot, es lebe der Roller!

AUCH LESEN > Ende der Leihroller – schon eine neue Alternative?