Cadillac bricht ein Tabu: Filme schauen während der Fahrt wird möglich sein
General Motors hat eine symbolträchtige Etappe im Rennen um autonomes Fahren und das Ungewöhnliche erreicht: einen Film während der Fahrt zu schauen.
Anlässlich seines GM Forward Events in New York kündigte der amerikanische Konzern an, dass der Cadillac Escalade IQ, sein luxuriöser elektrischer SUV, im Jahr 2028 das sogenannte „Eyes-Off“-Fahren einführen wird. Mit anderen Worten: Der Fahrer kann buchstäblich den Blick von der Straße abwenden und sogar … einen Film schauen, während das Auto fährt. Eine Revolution? Oder ein gebrochenes Tabu?
Seit der Einführung von Super Cruise und später Ultra Cruise behauptet Cadillac, die fortschrittlichste assistierte Fahrtechnologie in Nordamerika zu besitzen – noch vor Tesla: über 700 Millionen Meilen gefahren ohne vom System verursachte Unfälle und 600.000 Meilen kartografierte Straßen.
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Ein Auto, das wirklich von selbst fährt?
Bisher waren diese Systeme “hands-free”, aber nicht „eyes-off“. Der Fahrer musste die Straße weiterhin beobachten. Im Jahr 2028 verspricht die neue Generation von Super Cruise, diese symbolische Schwelle zu überschreiten: Der Fahrer kann einen Film schauen, auf seinem Smartphone surfen oder sich sogar entspannen, während das Auto selbstständig Beschleunigung, Bremsen und Fahrspur steuert.
Historisch war visuelle Unterhaltung für Fahrer aus offensichtlichen Sicherheitsgründen streng verboten. Selbst die vorderen Bildschirme wurden oft eingeschränkt oder abgeschaltet, sobald sich das Fahrzeug in Bewegung setzte. Mit dieser Ankündigung ändert Cadillac dieses Paradigma: Zum ersten Mal verspricht ein Hersteller ein Fahrerlebnis, bei dem das Betrachten eines Bildschirms keine Gefahr mehr darstellt, sondern eine erlaubte Aktivität ist.
Aber Vorsicht: „Eyes-off“ bedeutet nicht „vollautonom“, sondern sendet ein starkes Signal: Das Auto wird zu einem vernetzten Lebensraum, nicht nur zu einem Transportmittel. Diese Entwicklung basiert auf Technologien von Cruise Automation, der autonomen Tochterfirma von GM, die mehr als 5 Millionen Meilen fahrerlos in städtischen Umgebungen zurückgelegt hat.
Das Auto als persönliches Robotaxi?
Da autonome Taxis nun immer mehr unsere Straßen erobern, warum sollte man diese Technologie ihnen exklusiv vorbehalten? Die Idee von GM: das Beste aus zwei Welten zu vereinen – die industrielle Robustheit von Cadillac und die Software- sowie KI-Fähigkeiten von Cruise. Mary Barra, CEO von General Motors, spricht von einer Zukunft, in der „das Fahrzeug zu einem intelligenten Assistenten wird“.
Doch dieses Versprechen wirft ethische und regulatorische Fragen auf: Ab wann ist die Maschine rechtlich verantwortlich? Und vor allem, was passiert, wenn der Mensch nicht mehr aufmerksam ist?
Ein Fahrer darf während der Fahrt einen Film schauen – das stellt den moralischen Vertrag zwischen Mensch und Maschine auf den Kopf … aber Robotaxis haben die Lücke geöffnet, in die nun die Hersteller eilen werden. Das trojanische Pferd war perfekt!
Autonomie – der Lauf der Geschichte?
Bisher symbolisierte das Auto individuelle Verantwortung: Man fährt, trifft Entscheidungen und übernimmt sie. Cadillac verändert diese Gleichung: Der Fahrer wird zum Passagier. Und wenn die Technologie versagt? Ist der Mensch, abgelenkt, dann nicht verletzlicher? Die Ingenieure sprechen von Software-Redundanz und KI-Überwachung, doch die Gesellschaft muss sich daran gewöhnen, dass ein 3-Tonnen-SUV auf der Autobahn unterwegs ist, während sein „Fahrer“ Netflix schaut.
Diese Ankündigung von GM geht über die Technik hinaus. Sie stellt unsere Sicht auf Verantwortung, Vertrauen in KI und den Wert der Zeit am Steuer infrage. Autonomes Fahren verspricht Freiheit, aber es fordert uns auch auf, die Kontrolle abzugeben.
Dabei ist es bei genauem Überlegen eigentlich nur der logische Lauf der Geschichte. Besser ein autonomes Auto als abgelenkte, betrunkene oder eingeschlafene Fahrer. Am Ende wird die Gefährlichkeit geringer sein.
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This page is translated from the original post "Cadillac brise un tabou : regarder un film en roulant sera possible" lang Französisch.
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