Stellantis hat den Glauben an Wasserstoff verloren
Die Stellantis-Gruppe stellt ihr Brennstoffzellenprogramm aufgrund fehlender wirtschaftlicher Perspektiven ein
Stellantis zieht einen Schlussstrich unter die elektrische Wasserstoff-Technologie. Der Automobilkonzern hat am Dienstag, den 16. Juli 2025, offiziell die vollständige Einstellung seines Entwicklungsprogramms für Brennstoffzellentechnologie bekanntgegeben. Grund hierfür sind das Fehlen konkreter mittel- bis langfristiger Marktperspektiven, eine nach wie vor rudimentäre Betankungsinfrastruktur sowie Investitionskosten, die im Verhältnis zu den erwarteten Vorteilen als zu hoch eingeschätzt werden.
Diese Entscheidung führt unmittelbar zur Einstellung der Produktion der leichten Wasserstoff-Nutzfahrzeuge der Pro One-Reihe. Die geplanten Produktionslinien in Hordain (Frankreich) und Gliwice (Polen) werden diesen Sommer nicht wie vorgesehen in Betrieb genommen. Der kommerzielle Start dieser neuen Fahrzeuggeneration wird somit nicht stattfinden.
„Der Markt bleibt ein Nischensegment, ohne Rentabilität vor Ende des Jahrzehnts“, erklärt Jean-Philippe Imparato, Chief Operating Officer für das erweiterte Europa. „Angesichts der europäischen CO2-Vorgaben müssen wir verantwortungsvolle Entscheidungen treffen. Die Zukunft der Mobilität bei Stellantis liegt in der Elektromobilität und Hybridantrieben, nicht in der Brennstoffzelle.“
Eine Entscheidung aus Vernunft oder ein Mangel an Ambition?
Stellantis versichert, dass diese Entscheidung keine Auswirkungen auf die Belegschaft an seinen Produktionsstandorten haben wird. Die bisher für Wasserstoff gebundenen F&E-Ressourcen werden auf andere, kurzfristig und mittelfristig erfolgversprechendere Projekte umgeschichtet.
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Offen bleibt die Frage um Symbio, das Joint Venture für Wasserstoff-Brennstoffzellen, das gemeinsam mit Michelin und Forvia gehalten wird. Stellantis führt Gespräche mit den Partnern, um die Strategie neu zu bewerten und die industriellen sowie finanziellen Folgen dieses Rückzugs zu begrenzen.
Mit dieser Ankündigung grenzt sich Stellantis deutlich von den wenigen Herstellern ab, die weiterhin an Wasserstoff glauben, wie Toyota oder Hyundai. Wasserstoff ist demnach also nicht die Lösung für die Mobilität von morgen… oder zumindest noch nicht.
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This page is translated from the original post "Stellantis a perdu foi en l’hydrogène" lang Französisch.
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