Das zukünftige PSG-Stadion auf den Ruinen einer Autofabrik?

Der PSG kommt bei der Standortwahl für sein zukünftiges großes Stadion voran, und die Option Poissy rückt regelmäßig wieder ins Rampenlicht.

Während Massy bisher als Favorit galt, könnte das ehemalige Stellantis-Werk, ein großes, alterndes Industrieareal, dem PSG eine strategisch-logistische Spitzenalternative bieten. Seit das Führungsteam des Hauptstadtclubs, unterstützt von seinen katarischen Investoren, die Absicht geäußert hat, den Parc des Princes aufgrund struktureller Grenzen zu verlassen, buhlen mehrere Gemeinden in der Region Paris mit Vorschlägen. Massy in Essonne gilt nach einer Projektvorstellung in Doha als Favorit. Dennoch bewahrt Poissy bedeutende Vorteile.

Das Stellantis-Werk in Poissy, ein echtes Relikt der blühenden Ära der Automobilindustrie in der Île-de-France, erstreckt sich über fast 180 Hektar. Heute produziert der Standort Modelle wie den DS3 und den Opel Mokka, sieht sich aber einem stetigen Rückgang seiner Aktivitäten gegenüber. Die Gewerkschaften verbergen ihre Sorge über eine ungewisse Zukunft nicht, in der eine Verlagerung oder vollständige Schließung unausweichlich erscheint.

In diesem Zusammenhang könnte eine teilweise oder vollständige Umwandlung in einen Sportkomplex diesem Gebiet neues Leben einhauchen. Der Standort liegt nur 30 Kilometer von Paris entfernt und verfügt über wichtige Anbindungen wie den RER A sowie die Autobahnen A13 und A14, was ihn ideal macht, um an Spieltagen Zehntausende von Fans zu empfangen.

Der Countdown läuft

Das stärkste Argument ist natürlich, dass der PSG bereits sein hochmodernes Trainingszentrum in Poissy eröffnet hat und dort ein vollständig integriertes Ökosystem aufbauen könnte. Zukünftige Verkehrsprojekte, insbesondere die Verlängerung des RER E und die Straßenbahnlinie 13, erhöhen die Attraktivität dieser Option zusätzlich.

Doch die Aussicht auf ein solches Projekt ruft auch Fragen hervor. Die lokalen Politiker schwanken zwischen Begeisterung und Vorsicht, während die Stellantis-Gewerkschaften massive Arbeitsplatzverluste befürchten.

Während das Rathaus von Paris offenbar das Vertrauen des Clubs verloren hat, entscheidet sich die Zukunft des PSG fernab der Seine-Ufer. Für die katarischen Führungskräfte muss die Wahl des idealen Standorts finanzielle, strategische und symbolische Kriterien erfüllen. Poissy könnte mit seinem Potenzial zur Neugestaltung für eine Überraschung im Vergleich zu Massy und anderen zurückhaltenderen Kandidaten sorgen.

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