USA: Wenn die Politik dem Tourismus gefährlich schadet
Lange Zeit unter den beliebtesten Reisezielen, wenden sich die Vereinigten Staaten im Jahr 2025 wegen Trump und Musk von Touristen ab.
Das ist der Bumerang-Effekt: Wenn man Ausländer immer wieder auffordert, zu Hause zu bleiben, befolgen sie die Anweisung. Das Problem ist, dass es sich bei diesen Ausländern größtenteils um Touristen handelte, die ihr Geld ausgeben wollten. Verschiedene Studien zeigen daher, dass die USA im Jahr 2025 immer weniger internationale Reisende anziehen werden, als Kollateralschaden eines angespannten politischen Klimas, einer überhitzten Wirtschaft und einer wachsenden Ablehnung der als in Übersee dominierend wahrgenommenen Werte. Ein Trend, der die US-Tourismusbranche beunruhigt, zumal dieser Sektor ein bedeutendes Gewicht in der nationalen Wirtschaft hat.
Dem Beratungsunternehmen Protourisme zufolge sind die Reiseabsichten in die USA allein in Frankreich in diesem Jahr um 25 % gesunken. Diese Abkehr ist kein einmaliges Phänomen, sondern spiegelt eine tiefere Unzufriedenheit wider. Zu den steigenden Preisen – für Unterkunft, Lebensmittel, Freizeit – kommt eine Imagekrise hinzu. Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus, die aggressiven Reden von politischen Figuren wie JD Vance sowie die als einseitig empfundene amerikanische Haltung in internationalen Konflikten, besonders in der Ukraine und Gaza, verschärfen die Spannungen. Das Gefühl, die USA würden sich zurückziehen, ihre Partner verachten und ihre diplomatische Haltung verhärten, schreckt eine zunehmend große Zahl westlicher Reisender ab.
Der Scheitern einer spaltenden Politik?
Dazu kommen kulturelle und symbolische Aspekte. Elon Musk, zentrale Figur der amerikanischen Technologiebranche, sorgt seit der Leitung der Plattform X für zahlreiche Kontroversen. Seine Positionen, die oft mit Codes der extremen Rechten – ja sogar mit nationalsozialistischen Anspielungen – spielen, schädigen das Image eines Landes, das einst als Motor für Fortschritt und Meinungsfreiheit galt. Das Ergebnis: Eine Generation europäischer Reisender, oft jung, urban, gebildet und vernetzt, wendet sich von den USA ab und bevorzugt Reiseziele, die als besser mit ihren Werten vereinbar gelten.
Der Trend macht auch vor dem Nachbarn Kanada nicht halt. Anfang 2025 formiert sich ein regelrechter Boykott der USA als Reaktion auf neue von Washington verhängte Zollbarrieren für bestimmte kanadische Produkte. Die touristischen Flüge zwischen Kanada und den USA gingen im ersten Quartal 2025 um 40 % zurück. Die Auswirkungen sind so stark, dass mehrere Fluggesellschaften grenzüberschreitende Verbindungen reduziert haben, während einige Reisebüros ihre Angebote eher nach Europa, Asien oder weniger frequentierte kanadische Provinzen verlagern.
Dieser Rückzug bleibt für die amerikanische Wirtschaft nicht ohne Folgen. 2023 empfingen die USA etwa 67 Millionen ausländische Touristen – eine Zahl, die zwar post-COVID gestiegen ist, aber noch weit von den 79,7 Millionen Besuchern aus dem Jahr 2019 entfernt ist. Der internationale Tourismus generierte damals 109 Milliarden Dollar, mit optimistischen Prognosen von 198 Milliarden bis 2026. Dieser Sektor sichert fast 8 Millionen Arbeitsplätze in den USA, von der Hotellerie über den Transport bis hin zur Gastronomie und kulturellen Dienstleistungen.
Droht eine Explosion der Arbeitslosigkeit im Tourismus?
Beliebte Reiseziele wie New York sind zwar nach wie vor stark besucht – die Stadt empfing 2024 über 64 Millionen Besucher und generierte 6,8 Milliarden Dollar an Steuereinnahmen – doch diese Zahlen beziehen hauptsächlich den Inlandstourismus mit ein. Tatsächlich fehlt es vor allem an der international zahlungskräftigen Kundschaft. Und die Aussichten sind düster, sollte die amerikanische Außenpolitik weiterhin die Feindseligkeit schüren.
Angesichts dieser Abkehr profitieren andere Länder. Südeuropa, Japan, Indien und Kolumbien verzeichnen steigende Buchungszahlen, getragen von einem Image, das als stabiler, gastfreundlicher und kulturell vielfältiger wahrgenommen wird. Sogar unerwartete Ziele wie Vietnam oder Albanien ziehen eine junge Klientel an, die Sinn und Bedeutung in ihren Reisen sucht.
Dieser Wandel im weltweiten Tourismus ist also alles andere als banal. Er offenbart eine Transformation des Reisens zu einer bewussten, manchmal politischen und häufig ethischen Handlung. Touristen wollen nicht mehr nur ein Land besuchen, sondern sich dort auch im Einklang fühlen, sicher und respektiert sein. Und 2025 fallen es den USA schwer, diese Erwartungen zu erfüllen.
Der amerikanische Traum scheint zumindest auf Eis gelegt, wenn er sich nicht gar langsam auflöst.
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This page is translated from the original post "États-Unis : quand la politique nuit dangereusement au tourisme" lang Französisch.
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