Rumpelt Ihr Tesla Model Y? Steigen Sie auf 18‑Zoll um!

Oft wegen ihres mangelhaften Federungskomforts kritisiert, lässt die Tesla Model Y 18-Zoll-Felgen zu, die gerade im Winter geschätzt werden.

Kürzlich haben wir über die Vorteile einer Reifen-/Felgenkombination mit kleinerem Durchmesser bei Elektroautos in Sachen Reichweite berichtet. Die Ursachen für den Mehrverbrauch großer Räder sind vielfältig: Steifigkeit, Rotationsmasse, Aerodynamik, Aufstandsfläche, Rollwiderstand usw.

Bei Tesla kommt ein zusätzlicher Kritikpunkt ganz oben auf die Liste: der Federungskomfort. Das Problem ist nicht allein Tesla vorbehalten, doch der US-Hersteller ist in Sachen Dämpfung nicht so erfahren wie Wettbewerber mit Jahrzehnten an Know-how. Gerade die Europäer sind in diesem Bereich oft führend (man muss ja irgendwo noch gut sein…).

Warum sind Teslas unbequem?

Das ist ein bisschen der Schwanz, der sich in den Schwanz beißt: Da die Fahrzeuge immer größer und schwerer werden, muss das Design an die Proportionen angepasst werden. Die Tesla Model Y ist das perfekte Beispiel: XXL-Abmessungen – mit zu kleinen Rädern würde sie etwas lächerlich wirken.

Zudem zwingt das Gewicht der Elektrofahrzeuge dazu, die Dämpfung straffer abzustimmen, damit das Batteriegewicht die Agilität nicht einschränkt und den Insassen nicht durch wellenartige Bewegungen wie bei Seekrankheit übel wird. Letzte Konsequenz dieses hohen Gewichts: auch sehr hohe Reifendrücke.

Wenn Sie zu Ihrem Tesla-Händler gehen, wird man Ihnen sagen, es sei unmöglich, den Raddurchmesser Ihrer Model Y zu verkleinern. Das ist falsch! Warum? Unter anderem weil die nordeuropäischen Länder in der Winterzeit auf keinen Fall mit 19-, 20- oder 21-Zoll-Reifen (oft mit Spikes) fahren wollen, die auf rutschigen Untergründen völlig unnachgiebig sind.

Man braucht mehr Nachgiebigkeit im Reifenverhalten, weshalb 18 Zoll akzeptiert und empfohlen werden. Nokian bietet beispielsweise eine ganze Reihe von 18-Zoll-Spikereifen für Tesla an.

Warum 18 Zoll die Lösung sind?

Zunächst gibt es drei Punkte, die vor dem Wechsel auf 18 Zoll sichergestellt sein müssen:

• die richtigen originalen Breiten vorne und hinten
• die richtigen originalen Trag- und Geschwindigkeitsindices
• der exakt passende Gesamtabrollumfang des 18-Zoll-Reifens im aufgepumpten Zustand. Dieser Reifenumfang muss dem der serienmäßigen 19- oder 20-Zoll-Reifen entsprechen, damit die Kalibrierung des Tachometers (Geschwindigkeitsanzeige) korrekt bleibt. Gleiches gilt für die Reichweitenberechnung usw.

Ansonsten führt eine Reduzierung des Felgendurchmessers auf 18 Zoll zu einer größeren Flankenhöhe des Reifens. Die Reifenflanken wirken als Dämpfer, indem sie einen Teil der Stöße durch Fahrbahnunebenheiten aufnehmen. Einfach gesagt fasst ein Reifen mit kleinerem Durchmesser deutlich mehr Luft, was auch niedrigere Reifendrücke erlaubt. Das ist der doppelte Vorteil.

Niedrigprofilreifen, die oft auf großen Felgen montiert sind, haben eine steifere Struktur, um auf trockener Straße besseren Halt und mehr Stabilität zu bieten. Auf nasser Fahrbahn ist das Gegenteil der Fall: die Unnachgiebigkeit beschleunigt das Haftungsverlustverhalten. Außerdem haben weniger sportliche Reifen häufig tiefere Profilrillen und sind dadurch weniger anfällig für Aquaplaning. Ein weiteres oft von Nutzern der Tesla Model Y mit 19 Zoll und der serienmäßigen Hankook-Bereifung gemeldetes Problem ist die sehr mäßige Gummimischung.

Außerdem sind kleinere Felgen trotz des höheren Reifenanteils oft leichter, was die zum Rotieren benötigte Energie reduziert und somit die Reichweite erhöht. Anschläge der Federung (Durchschläge bzw. Klopfgeräusche) werden ebenfalls verringert.

Kurz: Wenn Sie der Unkomfort Ihrer Tesla Model Y stört, ist das keine unabänderliche Tatsache. Außen sieht das Auto dann zwar etwas weniger attraktiv aus, aber mal ehrlich, wen kümmert’s? Und das stimmt auch nicht unbedingt, denn zahlreiche Felgenhersteller sind bereits auf dem Markt aktiv.

Und versuchen Sie gar nicht erst 17 Zoll – die Bremssättel würden in einer so kleinen Felge nicht mehr Platz finden…

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