Renault geht das Problem maroder Straßen an

Ausgehend von der Annahme, dass 80 % des Lärms eines Autos durch den Kontakt mit der Straße verursacht wird, hat Renault beschlossen, das Problem mit dem Programm Apache anzugehen.

Wozu Millionen von Euro ausgeben, um das Rollgeräusch und die aerodynamischen Pfeifgeräusche in den neuen Renault-Modellen zu dämpfen, wenn schlecht gepflegte Straßen diese Bemühungen zunichte machen? Um den öffentlichen Behörden zu helfen – oder ihnen eine Lektion zu erteilen, Sie entscheiden –, hat die Renault Group das Programm Apache entwickelt, das darin besteht, den Zustand der Straßen zu kartieren, um die Stellen aufzuzeigen, an denen eine Sanierung am dringendsten nötig ist. Und zwar nicht nur in Bezug auf den Lärm, sondern auch hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und öffentlicher Gesundheit, da alles eng miteinander verknüpft ist.

Die Luftverschmutzung ist eine globale Notlage, auf die die Automobilindustrie bestmöglich zu reagieren versucht. Die elektrische Umstellung ist in dieser Hinsicht eine echte Revolution. Aber auch der Lärm, der viel weniger mediale Aufmerksamkeit erhält, ist ein gesellschaftliches und ökologisches Problem von größter Bedeutung. Laut der WHO (Weltgesundheitsorganisation) klagen 20 Millionen Europäer über Lärm und 8 Millionen schlafen schlecht. Um den Lärm im Fahrzeug zu bekämpfen, setzen die Hersteller zunehmend auf aktive Schalldämmungstechnologie. Schallsensoren rund um das Fahrzeug erfassen unerwünschte Geräusche und erzeugen im Innenraum Schallwellen, die diese neutralisieren. Noise-Cancelling-Kopfhörer funktionieren im Prinzip ähnlich. Renault hat jedoch beschlossen, noch einen Schritt weiterzugehen. Die von den Sensoren erfassten Daten werden gesammelt, um eine sehr genaue Analyse der Straßenabschnitte mit Verschleiß und somit mit Lärmbelästigung zu erstellen. Diese Daten werden den Behörden übermittelt, damit diese wirksamer handeln können. Mindestens wird man ihnen nicht mehr sagen können: „Wir wussten es nicht!“ Danke, Apache.

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