Der Tesla Model Y könnte Angst vor dem XPENG G6 haben
Der chinesische Hersteller XPENG kommt mit zwei Modellen nach Frankreich: dem luxuriösen G9 und dem attraktiven G6, der die Tesla Model Y ins Visier nimmt.
XPENG weiß es und bestätigt, dass es in einem Wettbewerb vor allem darum geht, den Besten zu schlagen, und die Zielscheibe ist niemand anderes als die Tesla Model Y. Diese Binsenweisheit trifft perfekt auf den chinesischen Hersteller zu, der diese Woche seine großen europäischen Ambitionen vorstellt. Das erste Modell, das noch diesen Monat in den Händlerzentren eintrifft und ab Juli ausgeliefert wird, ist der G9. Fünf Meter lang und zwei Meter breit, überall Leder, wo es möglich ist, Luftfederungen und eine Vielzahl kleiner Gadgets wie ein automatisch aufblasbares Bett, das in der Rückbank integriert ist. Nach Angaben der Verantwortlichen von XPENG handelt es sich hierbei um ein sogenanntes „Image-Modell“, das keine große kommerzielle Bedeutung besitzt und in Frankreich lediglich dazu dient, die Marke bekannt zu machen. Wenn ein paar verkauft werden, umso besser, aber auf unserem Markt, der für diese Art von Fahrzeug wenig geeignet ist, wird es kein Bestseller sein.



Nur wenige Meter entfernt, im Terminal 7 des Pariser Messegeländes, wo die Marke eine Presseausstellung abhält, wartet der G6 geduldig darauf, Beachtung zu finden. Auf den ersten Blick wirkt seine Karosserie mit sanften Kurven eher anonym, doch wer sich die Zeit nimmt, genauer hinzuschauen, entdeckt hübsche Details. Das Dach fällt ab und endet in einem beweglichen, recht großen Spoiler, was ihm eine sehr ansprechende Coupé-Optik verleiht. Die rahmenlosen Seitenscheiben garantieren trotz der kompakten Maße eine schöne Helligkeit im Innenraum. Der vordere Lichtstreifen ist so dünn, dass man sich fragt, wie er ausreichend Beleuchtung liefern kann. Schnell erkennt man, dass die Hauptscheinwerfer in den schwarzen, wie große Luftöffnungen wirkenden Details integriert sind. Ein feiner Lichtstreifen hinten setzt die Harmonie fort, grifflose Türgriffe und zweifarbige Radkästen vervollständigen ein sehr gut gestaltetes Gesamtbild.



Im Innenraum fühlt man sich sofort wohl, empfangen von großzügigem Leder und einem schön gestalteten Armaturenbrett. Sehr symmetrisch erinnert es an amerikanische Modelle der 1970er-1980er Jahre – nur mit besserer Qualität. Das Fahrerinstrumentendisplay ist etwas niedrig angebracht, fällt aber gut ins Blickfeld hinter einem Lenkrad mit zwei Speichen und zwei abgeflachten Bereichen. Der zentral positionierte Bildschirm ist gut dimensioniert, und kleine Tasten ersetzen die Türöffnergriffe. Nichts Außergewöhnliches, aber tadellose Verarbeitung, auch wenn es sich nur um einen Demonstrationsprototyp handelt, wie einige kleine Schäden am Türleder bestätigen. Ein Mittel, um die Dicke des Leders zu zeigen – vielleicht sogar absichtlich? An dieser Stelle sei erwähnt, dass weißes Leder zwar sehr schick ist, jedoch nicht für Familien mit kleinen Kindern empfohlen wird, denn es ist überall zu finden!
Eine dezente, verführerische XPENG
Die glücklichsten Passagiere sind wohl die auf der Rückbank, die eine überdurchschnittliche Kopffreiheit und Beinfreiheit genießen. Die native Elektroarchitektur ermöglicht einen flachen Fahrzeugboden und einen sehr großen Kofferraum. Das großzügige Panorama-Glasdach sorgt für optimale Helligkeit, ist jedoch leider nicht mit einem Abdunkelungssystem ausgestattet. Obwohl man uns versichert, dass 99 % der Wärme abgefangen werden, wird das Parken in direkter Sonneneinstrahlung unangenehm sein, und Vorsicht vor Blendgefahr. Der Scenic hat dank seines Solarbays weiter die Nase vorn.



Der G6 wird in drei Versionen angeboten: Heckantrieb mit Standardreichweite (265 PS, 440 Nm, 66 kWh und 435 km Reichweite), Heckantrieb mit großer Reichweite (280 PS, 440 Nm, 87,5 kWh und 570 km) und Performance (480 PS, 660 Nm, 87,5 kWh und 550 km). Schnellladen ist dank der 800-Volt-Architektur mit einer Leistung von 280 kW möglich und erlaubt eine Ladung von 10 auf 80 % in 20 Minuten.
Der XPENG G6 wird in Belgien zu einem Preis von 42.990 Euro angeboten. Teurer als ein Tesla Model Y, da er keinen Umweltbonus erhält, aber die Fülle an Ausstattung, die Technik und vor allem die Gewissheit, nicht mit einem Auto von jedermann zu fahren, machen den Mehrpreis akzeptabel.



XPENG verfügt derzeit nur über ein Netzwerk von 15 Verkaufsstellen in Frankreich, das jedoch schnell auf 35 Einheiten ausgeweitet werden soll. Das Versprechen ist, dass niemand mehr als 50 Minuten Fahrtzeit auf sich nehmen muss, um eines dieser Zentren zu erreichen. Die Bestellungen öffnen im Juni für erste Auslieferungen im September. Keine übermäßigen Ambitionen und eine straffe Lieferung in Europa. XPENG will sich Zeit nehmen, um es richtig zu machen, und bis jetzt klappt das sehr gut.
This page is translated from the original post "La Tesla Model Y peut avoir peur du XPENG G6" lang Französisch.
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