Hinter dem Prahlen: Ist der Tesla Semi zum Scheitern verurteilt?

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Tesla Semi

Technologisches Wunderwerk, der elektrische Lkw von Tesla bleibt sehr schwer herzustellen. Bis zu dem Punkt, an dem er von der Realität abgekoppelt erscheint?

Es ist allgemein bekannt, dass die anspruchsvollsten Kunden der Welt die Straßentransportunternehmen sind. Jede Stillstandzeit, Verzögerung oder Unsicherheit im Zeitplan bedeutet den Verlust von Zehntausenden Euro. Daher wird jedes Risiko eliminiert, wie zum Beispiel einen Vertrag für eine Flotte von Sattelzügen zu unterschreiben, die nahezu rund um die Uhr Waren über einen ganzen Kontinent transportieren müssen. Sei es in den USA, Europa oder Asien.

Wahrscheinlich genau diese Herausforderung erlebt Tesla derzeit mit seinem Semi. Der amerikanische Hersteller hat seine Produktionsziele für alle diese Fahrzeuge aktualisiert, einschließlich des kürzlich vorgestellten Cybertruck. Doch es gibt keine Angaben zur speziellen Produktionslinie des Semi, was darauf hindeutet, dass die Fertigung weiterhin handwerklich erfolgt. Eine Tropfen-für-Tropfen-Produktion, die der elektrischen Konkurrenz freie Bahn lässt: Mercedes, Volvo, Scania oder Freightliner bei den Amerikanern.

Eine Glaubwürdigkeit, die aufgebaut werden muss

Die Welt des Straßentransports gilt von Natur aus als pragmatisch. Ohne ins Klischee zu verfallen, schätzt man dort keine hochmodernen Spitzentechnologien, sondern vor allem das, was zuverlässig, effizient und nicht zu teuer ist. Ein utopischen Geist wie Elon Musk zu vertrauen, ist bereits eine gewagtere Entscheidung, wenn die Einsätze so groß sind.

Hier geht es nicht um ein Familienauto, das bei einer Panne für einige Tage oder Wochen durch ein Ersatzfahrzeug ersetzt werden kann. Logistik-Lkw kosten Hunderttausende Euro und ihr Restwert wurde trotz hoher Kilometerleistungen stets gehalten. Wie sieht es da mit dem Elektroantrieb aus?

Wenn es darum geht, den großen Sprung ins Unbekannte des Elektroantriebs zu wagen, scheinen Transportunternehmen darauf zu setzen, dies mit langjährigen Partnern zu tun. Partner, deren Zuverlässigkeit, Geschäftsbeziehung, Problemmanagement und Kundendienst bekannt sind. Auch hier muss Tesla erst noch alles aufbauen, von der technischen Glaubwürdigkeit bis zur Kundenbeziehung. Jahre und Jahre an Investitionen, die sich nicht allein durch soziale Medien aufwiegen lassen.

Pepsi hat umfangreich über seine 20 elektrischen Tesla Semi-Lkw berichtet, aber seitdem? Sein Konkurrent Coca Cola hat sich für Sicherheit mit Freightliner entschieden. Dennoch hat der Tesla Semi das Verdienst, die Bewegung im Bereich Elektro-Lkw initiiert und die Denkweisen verändert zu haben. Das kann man dem amerikanischen Querdenker nie nehmen.

AUCH LESEN: Pepsi setzt auf Tesla Semi, Coca Cola auf Freightliner eCascadias

This page is translated from the original post "Passée la fanfaronnade, le Tesla Semi est-il voué à l’échec ?" lang Französisch.

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