Neue Mercedes-AMG GT: Der letzte Dinosaurier

Die zweite Generation des Mercedes Sportcoupés wendet sich weiterhin von der Elektrifizierung ab. Eine Entscheidung, die ihm zum Verhängnis werden könnte?

Ein großer V8, 4,0 Liter Hubraum, zwei große Turbos, 585 PS, ein offizieller Verbrauch „ohne Steuern“ von 14,1 Litern auf 100 km und 1970 kg auf der Waage. Sie lesen nicht in einem alten Magazin aus den 1990er Jahren, sondern das neue Datenblatt des Mercedes-AMG GT 63 4MATIC+, vorgestellt im August 2023.

Ein Beweis, dass es immer noch eine Kundschaft für ein so anachronistisches Coupé gibt, das am Rande der Wünsche der „angesagten“ Kundschaft liegt, die im Hier und Jetzt leben möchte. Andernfalls wendet sie sich Sammlerautos zu, um sich an einem Wochenende zu amüsieren. Merkwürdig. Selbst bei Ferrari, wo der Motor das Herzstück ist, liegt der Elektrifizierungsgrad (Hybridisierung in diesem Fall) der Modellpalette bereits bei über 50%. Warum? Weil gut eingesetzt die elektrische Unterstützung Leistungsgewinne bringt: Beschleunigungen, Zwischenspurts, Push-to-pass – die Vorteile sind real.

Im Vergleich zur Porsche 911 (die bald hybridisiert wird) entscheidet sich Mercedes also fürs Vergangene… vorerst. Es wäre überraschend, wenn nicht sehr schnell eine 100% elektrische Version erscheinen würde. Dann wäre die Argumentation vielleicht überzeugender: Technologische Mischformen sind manchmal verwirrend und wenig zielführend. Man wird sehen…

Der Rest ist klassisch für eine neue Generation: Das alte Modell verbessert + 2 kleine Sitze hinten. Fließenderes Design, Allradantrieb (wie beim SL), bessere Verarbeitung, Konnektivität und digitale Bildschirme überall, sowie zügigere Beschleunigung: 0 auf 100 km/h in 3,2 Sekunden.

Wenn Ihr Gewissen oder Ihr Budget die AMG 63-Version nicht zulassen, wird auch eine bescheidenere Variante vorgestellt: 55 AMG. Gleicher Verbrauch, etwas günstiger und weniger leistungsstark mit „nur“ 476 PS.

Preise und Verkaufsstart sind noch nicht bekanntgegeben worden.

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