Die CGT beschuldigt ihn der Flucht, Luca de Meo bestreitet dies
Der angekündigte Weggang von Luca de Meo an der Spitze von Renault lässt die Spannungen zwischen der Konzernleitung und den Gewerkschaften wieder aufleben.
Während Luca de Meo von einer persönlichen Entscheidung spricht und versichert, ein solides Unternehmen zu hinterlassen, spricht die CGT von einem „Ausbruch nach vorn“ zu dem Zeitpunkt, an dem die ersten Auswirkungen seiner Strategie spürbar werden. Diese neue Episode verdeutlicht einmal mehr die anhaltende Kluft zwischen einer auf finanzielle Leistung ausgerichteten Führung und den besorgten Arbeitnehmervertretern, die sich um die industrielle und soziale Zukunft des Herstellers sorgen. Die CGT verlangt Garantien für den Erhalt der Arbeitsplätze, die französische Produktion und industrielle Transparenz und fordert die Leitung heraus: „Die Beschäftigten sollen nicht für die Fehlentscheidungen einer Führung zahlen, die sich in der Bilanzzeit aus dem Staub macht.“
Fakt ist, Luca de Meo hat sich entschieden, Renault zu verlassen. Der Automobilhersteller gab am Sonntag offiziell den Abgang seines Generaldirektors Mitte Juli bekannt. Dieser wird die Führung der Luxusgruppe Kering übernehmen und damit ein Unternehmen inmitten tiefgreifender Veränderungen hinterlassen. In einer Nachricht an die Mitarbeiter verteidigt er sich: „Es ist eine persönliche Entscheidung, und ich ergreife nicht die Flucht“, schreibt er und betont, dass Renault „gut für das nächste Kapitel aufgestellt“ sei.
Eine Rede, die nicht alle überzeugt. Für die CGT Renault klingt dieser Abgang wie „ein Ausbruch nach vorn zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt“. Die Gewerkschaft verurteilt einen Ausstieg mitten in der Umsetzung der Strategie „Renaulution“, eines Transformationsprojekts, das den Konzern tiefgreifend neu gestaltet hat, insbesondere durch die Trennung der thermischen Aktivitäten (Tochter Horse) und der elektrischen (Ampere).
Das Klischee vom bösen Chef?
In einer scharfen Stellungnahme prangert die CGT massive industrielle Entscheidungen mit schwerwiegenden Folgen an: Risiko von Verlagerungen nach Spanien und China, Rückgang der französischen Produktion, Schwächung der Elektrosparte. „Das Versprechen eines Neustarts auf der Grundlage von elektrisch ‚Made in France‘ scheint bereits zu bröckeln“, schreibt die Gewerkschaft. Auch die französische Ingenieurskunst gerät ins Visier: Große Projekte wie der zukünftige elektrische Twingo werden inzwischen außerhalb des Landes entwickelt.
Luca de Meo, der 2020 kam, als Renault tiefrote Zahlen schrieb, hat zwar die Bilanz saniert und das Image der Gruppe mit Modellen wie dem R5 wiederbelebt. Die Gewerkschaften, die heute seinen Abschied bedauern, haben seine Methoden während seiner gesamten Amtszeit allerdings ununterbrochen kritisiert. Oder anders gesagt: Man vergöttert den, den man vorher verbrennen wollte – aber Konstanz war bekanntermaßen nie ein starkes Markenzeichen der sozialen Kämpfe. Dennoch fällt sein Weggang zu dem Zeitpunkt, an dem die Strategie die ersten konkreten Ergebnisse liefern sollte, was sogar die Reihen des Verwaltungsrats irritiert.
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This page is translated from the original post "La CGT l’accuse de fuir, Luca de Meo dément" lang Französisch.
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