Zuverlässigkeit angeschlagen? Öllecks bei Tesla!

Dachten Sie, Öllecks seien ein Privileg von Verbrennern? Weit gefehlt — auch Elektroautos sind nicht davor gefeit.

Seit ihrer Markteinführung im vergangenen April begann sich ein Gerücht um die Tesla Model 3 Performance zu verbreiten, sie verliere Öl. Mehrere Besitzer bemerkten am hinteren Antriebsaggregat seltsame Schmiermittellecks. Dabei handelt es sich natürlich nicht um Ölspuren unter den Fahrzeugen, sondern um Ansammlungen von Flüssigkeit in der Unterbodenverkleidung. Erst nachdem diese aerodynamisch ausgelegte Platte entfernt worden war, entdeckten die Besitzer die Lecks — manchmal schon nach nur wenigen hundert Kilometern Nutzung.

Das Problem unserer Zeit ist, dass sich durch Foren und soziale Netzwerke der Mangel nicht lange verbergen ließ. Wiederwillig sicherlich, musste Tesla das Problem eingestehen und hat schnell die Ursache identifiziert.

Rutschiges Terrain für Tesla

Die Vorder- und Hinterantriebe verbinden die Motoren mit den Antriebswellen über Untersetzungsgetriebe. Ein Elektromotor dreht mit über 20.000 Umdrehungen pro Minute, und diese Drehzahl muss natürlich vor der Übertragung auf die Räder reduziert werden. Das elektrische Pendant zu Schaltgetrieben und Differenzialen in Verbrennern — mit etwas weniger Zahnrädern und mehr Elektronik. Aber es gibt nach wie vor bewegliche mechanische Bauteile, die geschmiert werden müssen. Also ja, Elektroautos brauchen Öl. Jede Antriebseinheit ist mit einem Ventil ausgestattet, das den Druck der enthaltenen Schmierflüssigkeit regelt. Dabei handelt es sich nur um einige hundert Milliliter im Gegensatz zu Litern bei einem Verbrennungsmotor mit Getriebe, aber bei hoher Temperatur dehnt sich das Fluid aus und etwas Druck muss abgebaut werden. Ist dieses Ventil defekt, drückt die Flüssigkeit auf die Achsdichtungen und beginnt zu lecken.

Das ist also der viel gefürchtete Defekt für wenige Cent, der dem Modell sehr schlechte Publicity beschert. Ein völlig ölverschmierter Tesla macht natürlich keinen guten Eindruck… wegen Öl! Seien wir sicher, dass Tesla nicht tatenlos zusehen wird und schnell eine Rückrufaktion organisieren wird, um das Problem zu beheben.

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