Ist der elektrische Macan immer noch ein Porsche?
Auf dem Papier hat der Macan mit über 600 PS und einem sofort erkennbaren Look alles, was das Herz begehrt. Aber hat er auch die Porsche-Seele?
Ein Porsche-Emblem allein reicht nicht aus, um eine anspruchsvolle Kundschaft zu begeistern, die mit dem Klang der Flat-6-Motoren aufgewachsen ist. Kann ein SUV und Elektroauto das Wunder des Taycan erneuern, dessen Legitimität innerhalb der Modellpalette inzwischen außer Frage steht?
Als meistverkaufter Porsche weltweit hatte der kompakte SUV keine Wahl beim Übergang zur Elektromobilität. Er hätte diesen Schritt sicherlich noch etwas hinauszögern können, doch die Auflagen für schwere Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor hätten dies ohnehin nur kurzfristig ermöglicht. In Frankreich wurden 2023 aufgrund eines völlig absurden Malus, der den Preis beim Händler verdoppelt, weniger als 100 Exemplare verkauft.

Wie lässt sich der Elektroantrieb also schmackhaft machen? Ganz einfach, indem man das Fehlen des Motorsounds durch eine bisher unerreichte Sportlichkeit kompensiert und gleichzeitig absoluten Alltagkomfort bietet.
Der kompakte elektrische SUV ist mit der neuesten Generation hauseigener permanenterregter Synchronmotoren ausgestattet. Der Macan 4 entwickelt respektable 408 PS, doch wenn Ihnen das nicht reicht, bietet der Macan Turbo 639 PS mit einem verrückten Drehmoment von 1.130 Nm. Damit schafft er den Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,3 Sekunden.
Mit seinen Maßen von 4.784 mm Länge, 1.938 mm Breite und 1.622 mm Höhe ist der Macan relativ kompakt. Er profitiert zudem von einem um 86 mm verlängerten Radstand gegenüber der Vorgängergeneration, was für ein sportlicheres Fahrverhalten bei verkürzten Überhängen sorgt. Der dank der Batteriearchitektur sehr niedrige Schwerpunkt wird durch einen optimalen Balancepunkt ergänzt. Auf dem Papier klingt das nach Teufelszeug, aber erst die Fahrwerksabstimmung macht es aus.


Der Macan 4 und der Macan Turbo sind mit Allradantrieb ausgestattet, der über zwei Elektromotoren gesteuert wird, welche nahezu in Echtzeit von einem ultraschnellen elektronischen Antriebsmanagement kontrolliert werden. Dieses reagiert auf Schlupf in weniger als 10 ms. Zudem wird die Verteilung des Allradantriebs durch das gewählte Fahrprogramm bestimmt. Das gewährleistet optimale Traktion und seitliche dynamische Stabilität. Falls das nicht ausreicht, sind optional auch Hinterachslenkung und -lenkräder verfügbar. Mit einem maximalen Einschlagwinkel von 5° erleichtern sie sowohl langsame Manöver als auch die optimale Linienführung in schnellen Kurven.
Schließlich ist der Macan mit dem Porsche Driver Experience System ausgestattet, das ein Head-Up-Display mit Augmented-Reality-Funktionen beinhaltet. Visuell erscheint das Bild für den Fahrer so, als befände es sich in zehn Metern Entfernung. Die Darstellung entspricht einer Bildschirmgröße von 87 Zoll. So kann man sich ungestört auf die idealen Fahrspuren konzentrieren.


Bleibt noch das Problem des Sounds, und in diesem Punkt wird Porsche nie die Nostalgiker des Boxermotors trösten können. Die Marke versucht es auch gar nicht und schließt jegliche künstliche Geräuscherzeugung aus. Stattdessen werden die Elektromotoren so abgestimmt, dass sie wie Auspuffanlagen klingen – ein völlig natürlicher und sofort als sportlich erkennbarer Sound entsteht.
Was die Preise angeht, bleiben wir eindeutig im exklusiven Bereich. Der Macan 4 wird in Deutschland ab 86.439 Euro angeboten, der Macan Turbo ab 118.910 Euro. Die ersten Auslieferungen sind im zweiten Halbjahr 2024 geplant.
Zusammenfassend ist dieser Macan eine technologische Meisterleistung, gedacht mit einem hundertjährigen Geist. Er ist nicht nur ein echter Porsche, sondern bewahrt und projiziert die Porsche-Seele in die Zukunft. Das ist die Magie von Porsche.
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This page is translated from the original post "Le Macan électrique est-il encore une Porsche ?" lang Französisch.
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