Würde Tesla mit günstigen Model Y und 3 den schwerwiegendsten Fehler seiner Geschichte machen?

Tesla scheint ein riskantes Spiel mit seiner neuen Produktstrategie zu spielen, die darin besteht, etwas weniger anzubieten, dafür aber etwas günstiger.

Während man von Tesla erwartet hatte, das revolutionäre Versprechen eines preiswerten elektrischen Robotaxis einzulösen, deuten die jüngsten Entwicklungen auf eine ganz andere Richtung hin. Bei der letzten Quartalssitzung enthüllten Tesla-Führungskräfte, dass die preisgünstigen Modelle tatsächlich nur vereinfachte Versionen der aktuellen Model 3 und Model Y sein würden.

Lars Moravy, Vizepräsident für Engineering, erklärte, dass diese neuen Modelle „in Form und Design“ den bereits produzierten Fahrzeugen ähneln werden. Diese Äußerungen stehen in starkem Kontrast zu den Erwartungen an ein völlig neues und innovatives Modell. Den geteilten Informationen zufolge werden diese Autos auf denselben Montagelinien wie die Model 3 und Y hergestellt, Linien, die angepasst wurden, um Kosten zu senken.

Man müsste verrückt sein, mehr auszugeben!

Die Hoffnung auf ein Fahrzeug unter 30.000 Euro basierend auf einer völlig neuen Plattform, wie der des Robotaxis oder des Cybercabs, scheint sich also zu zerschlagen. Laut einigen Quellen hat Elon Musk selbst dieses ursprüngliche Projekt gestrichen. Stattdessen setzt Tesla auf eine Sparstrategie: Bestimmte Funktionen werden entfernt, während das Wesentliche erhalten bleibt.

Ein markantes Beispiel für diesen Ansatz wurde bereits in Mexiko beobachtet. Eine abgespeckte Version des Model 3, die im letzten Jahr eingeführt wurde, hatte keinen Bildschirm hinten, eine Ambiente-Beleuchtung, die auf eine einzige Farbe beschränkt war, nicht beheizte Stoffsitze und ein einfaches Lenkrad. Diese Version wurde zu einem Preis angeboten, der 4.000 Euro unter dem Standardmodell lag. Wenn diese Logik anderswo auf der Welt angewendet wird, könnte ein vereinfachtes Model 3 weniger als 30.000 Euro kosten – vorbehaltlich natürlich der geltenden Importsteuern…

Dieser Entscheid wirft jedoch grundlegende Fragen auf. Warum weiterhin mehr bezahlen für höherwertige Versionen, deren Leistung und Stil kaum Unterschiede aufweisen? Indem Tesla seine erschwinglichsten Modelle fast identisch zu den höherwertigen macht, riskiert das Unternehmen, seine Verkäufe der teureren Versionen zu kannibalisieren, die hohe Gewinnspannen generieren. Diese Strategie könnte die Rentabilität schwächen und die Fähigkeit beeinträchtigen, ambitioniertere Zukunftsprojekte zu finanzieren.

Das Ziel ist also, Autos „gleich leistungsfähig“ wie die bestehenden Modelle anzubieten, aber zu einem erschwinglicheren Preis. Dennoch könnte dieser pragmatische Ansatz Investoren und Enthusiasten enttäuschen, die auf mutigere Fortschritte gehofft hatten. Das Vergessen dessen, was den Erfolg der Marke ausgemacht hat, nämlich Innovation, könnte das Interesse an Tesla verwässern.

Während Tesla sich darauf vorbereitet, diese neuen Versionen im Juni auf den Markt zu bringen, bleibt die Frage: Werden die Verbraucher bereit sein, mitzugehen? Intern könnten die Spitzenmodelle unter der Konkurrenz aus dem eigenen Haus leiden, und am Markt weichen die erwarteten Revolutionen einer reinen Weiterentwicklung. Ein gewagtes Wagnis, das teuer werden könnte.

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