Mercedes fährt mit einer Ladung 1205 km, Tesla ist abgehängt!
Im Gegensatz zu seinen asiatischen und europäischen Konkurrenten glaubt Tesla nicht an die Feststoffbatterie. Ein fataler technischer Fehler?
Lange Zeit als Vorreiter der Elektromobilität angesehen, hat Tesla seinen Ruf auf geschickter Kommunikation und seinem Vorsprung bei Lithium-Ionen-Batterien aufgebaut. Doch dieser Vorsprung bröckelt gefährlich.
Während seine Konkurrenten – aus Deutschland, China oder Japan – große Fortschritte bei Batterien der nächsten Generation ankündigen, scheint Tesla in einer Strategie gefangen zu sein, die an ihre Grenzen stößt. Seit Beginn hat das Unternehmen von Elon Musk immer einen pragmatischen Ansatz bevorzugt: die bestehende Lithium-Ionen-Chemie zu optimieren, anstatt auf riskante Durchbrüche zu setzen. Diese Wahl ermöglichte eine beschleunigte Produktion und Kostensenkung, insbesondere dank der LFP-Zellen (Lithium-Eisen-Phosphat) von chinesischen Lieferanten wie CATL oder BYD. In seiner Kommunikation hebt Tesla seine eigenen Fortschritte hervor – wie die 2020 vorgestellten 4680-Zellen – doch die Realität ist nuancierter: Die kalifornische Marke bleibt bei den meisten Batterien von ihren Partnern abhängig. In Bezug auf reine Chemie wird Innovation viel mehr von seinen Lieferanten vorangetrieben als von Tesla selbst.

Dieser Artikel könntefür Sie interessant sein:
Eine Tesla-Erzählung, die nicht mehr funktioniert?
Tesla kauft wie viele seiner Konkurrenten technologische Lösungen „von der Stange“ und implementiert diese in seine Autos, wie ein sehr komplexes Mega-Mekano. Doch die LFP-Chemie, so robust und kostengünstig sie auch ist, zeigt heute ihre Grenzen. Ihre Energiedichte erreicht eine Obergrenze, was sie ideal für kompakte und erschwingliche Modelle macht, aber für Premiumfahrzeuge, lange Strecken oder schwere SUVs unzureichend. Tesla kann durch die Optimierung der Integration des Packs und der Software kompensieren, doch diese Anpassungen machen den Bedarf an einem Paradigmenwechsel nicht zunichte.
Diesen Wandel bereiten die Konkurrenten vor. In China innovieren CATL und BYD mit rasender Geschwindigkeit an effizienteren Pack-Architekturen (Qilin, Blade) und erforschen Natrium-Ionen, eine vielversprechende Low-Cost-Technologie für Massenmärkte. In Europa und Japan liegt der Fokus auf Feststoffbatterien, die 30 bis 50 % mehr Energiedichte und verbesserte Sicherheit bieten.

Mercedes hat beispielsweise kürzlich einen EQS-Prototyp vorgestellt, der mit einer Feststoffbatterie ausgestattet ist, die zusammen mit dem US-Startup Factorial Energy entwickelt wurde und 25 % mehr Reichweite verspricht. Eine Fahrt von Malmö in Finnland nach Stuttgart in Deutschland wurde mit einer einzigen Ladung absolviert – 1205 km – und mit noch 137 km Restreichweite! Das entspricht potenziell bis zu 1342 km Reichweite. Mehr als das Doppelte der besten Teslas auf dem Markt!
Toyota zielt darauf ab, diese Technologie bis 2028 zu industrialisieren. Also praktisch morgen.
Tesla vor einer technologischen Wand
Angesichts dieses Innovationsschubs fällt das Schweigen von Tesla zum Thema Feststoffbatterien auf. Elon Musk hat öffentlich das Potenzial dieser Technologie relativiert und sie als „überbewertet“ bezeichnet, solange sie nicht in großem Maßstab industriell umsetzbar ist. Das Problem ist, dass die Konkurrenten voranschreiten, auch wenn die Massenproduktion noch in weiter Ferne liegt. Die Marke aus Palo Alto scheint ausschließlich auf die Verbesserung des Bestehenden zu setzen, mit dem Risiko, abgehängt zu werden, falls der industrielle Umschwung in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts kommt.

Die Zukunft der Batterien scheint sich um zwei Achsen zu drehen. Einerseits Natrium-Ionen für Einstiegsmodelle, vor allem in Asien, mit einer Markteinführung ab 2025. Andererseits Feststoff-Lithium-Metall, dessen Industrialisierung um 2030 für Premiumfahrzeuge realisiert werden könnte. Zwischen diesen beiden Polen droht die LFP-Chemie ihren strategischen Reiz zu verlieren.
Im Kampf der Batterietechnologien hält Tesla nicht mehr die Trumpfkarten. Sollten Mercedes, Toyota, CATL oder BYD ihre Versprechen in industrielle Realität umsetzen, wird Tesla erstmals in die Position geraten, die es immer gefürchtet hat: die eines Nachziehers.
AUCH LESEN: Tesla hat eine radikale Entscheidung bezüglich seines Cybertrucks getroffen
This page is translated from the original post "Mercedes parcourt 1205 km avec une charge, Tesla est largué !" lang Französisch.
Wir empfehlen Ihnenauch:
Weitere Artikel auch
