Wie Tesla beinahe eine Fabrik in Spanien gebaut hätte
Im Jahr 2022 herrschte in Europa ein regelrechter Elektroboom, und Elon Musk wollte seine Präsenz auf dem alten Kontinent ausbauen.
Die Europäische Union hatte gerade das Verbot von Verbrennungsmotoren bestätigt, und die Hersteller, allen voran Tesla, bereiteten sich auf eine rein elektrische Zukunft vor. Bereits fest in Berlin etabliert, suchte die kalifornische Marke einen Standort für ihre zweite europäische Gigafactory. Elon Musk startete daraufhin eine informelle Tour durch den Kontinent, die manchmal eher einer Parade als einer industriellen Standortsuche glich.
Macron im Élysée, Meloni in Rom, Sánchez in Madrid … alle wollten ein Foto mit dem visionären Chef, selbst wenn sie dafür den roten Teppich ausrollen mussten. Was offiziell nur ein Gerücht war, aber durch genügend übereinstimmende Zeugenaussagen glaubwürdig erschien, war, dass die von Ximo Puig, dem sozialistischen Regionalpräsidenten, geführte Valencianische Gemeinschaft zu den Favoriten zählte.
Hinter den Kulissen hatte Puigs Team aufgefahren. Versprechen von baubereiten Grundstücken, direkter Zugang zu erneuerbaren Energien, wettbewerbsfähige Lohnkosten und eine strategische Lage am Mittelmeer. Es wird sogar erzählt, dass Musk die in Betracht gezogene Zone, unweit der Anlagen von Volkswagen, mit dem Hubschrauber überflogen haben soll, bevor er sich zu einem vertraulichen Treffen mit örtlichen Vertretern traf.
Tesla und Politik – die Verbindung von Elektrizität und Wasser
Dann geschah der klassische politische Fehler. Mitten im Wahlkampf gestand ein Vertrauter Puigs den Medien, dass Valencia vor Frankreich und Italien in der Pole-Position liege. Das Ziel war klar: ein paar Punkte in den Umfragen zu gewinnen. Doch die tatsächliche Wirkung war eine ganz andere. Musk, der es hasst, seine Verhandlungen offen zu sehen, bevor sie abgeschlossen sind, fühlte sich verraten. Die Gespräche wurden sofort abgebrochen und Spanien verschwand von der engeren Auswahl.
Daraufhin setzte Musk seine Werbetour bei Macron und Meloni fort. Die beiden Regierungschefs zeigten sich sehr aufgeschlossen, versprachen Steuererleichterungen, beschleunigte Verwaltungsverfahren und laut einem französischen Berater „den Willen, die Gesetzgebung an Tesla anzupassen“.
Dieser Artikel könntefür Sie interessant sein:
Der weitere Verlauf ist bekannt. Der Weltmarkt für Elektrofahrzeuge gerät abrupt ins Stocken, Expansionspläne werden überdacht und die zweite europäische Gigafactory bleibt ein unerfülltes Versprechen. Weder Valencia, noch Rom, noch Paris werden sie erleben.
Fazit: Puig verliert die Wahlen, Spanien verliert ein 4-Milliarden-Euro-Projekt und Musk gewinnt das, was er eigentlich suchte. Eine Europa-Tour, die ihm erlaubte, die Angebote zu testen und die Führungspersönlichkeiten zu bewerten. Schade, dass er dabei nicht gelernt hat, dass Politik und Industrie eine schlechte Mischung sind.
AUCH LESEN: Das Image von Tesla für immer durch die Politik getrübt?
This page is translated from the original post "Comment Tesla a failli construire une usine en Espagne" lang Französisch.
Wir empfehlen Ihnenauch:
Weitere Artikel auch
