Kann Tesla wirklich die Kilometerstände seiner Autos manipulieren?

Unglaublich, aber wahr: Tesla wird beschuldigt, den Kilometerstand seiner Fahrzeuge künstlich zu erhöhen, um die Garantiezeit zu begrenzen.

An Gerichtsverfahren gewöhnt, sieht sich Tesla dieses Mal mit einer höchst ungewöhnlichen Anschuldigung konfrontiert. Eine Besitzerin mehrerer Tesla-Fahrzeuge in Nordkalifornien wirft dem Hersteller vor, die Kilometerzähler zu manipulieren, sodass diese eine um 15 % bis 117 % zu hohe Laufleistung anzeigen. Laut der Klage soll diese Praxis dazu dienen, die Fahrzeuggarantien zu verkürzen. Die Anschuldigung stützt sich auf ein von Tesla eingereichtes Patent, obwohl es keine greifbaren Beweise für eine Anwendung in den Fahrzeugen oder eine mögliche Fälschungswirkung gibt.

Nyree Hinton, Eigentümerin eines Tesla Model Y aus dem Jahr 2020, das sie im Dezember 2022 mit 36.772 Meilen auf dem Tacho kaufte, ist die Initiatorin dieses Falls. Zwischen Dezember 2022 und Februar 2023 schätzt sie, durchschnittlich 55,54 Meilen pro Tag zurückgelegt zu haben. Zwischen März und Juni 2023, als das Fahrzeug sich dem Ende seiner Garantie näherte, soll diese Zahl jedoch sprunghaft auf 72,53 Meilen pro Tag gestiegen sein – eine unerklärliche Abweichung, da sich ihre Alltagsroutine nicht geändert hatte. Ihrer Ansicht nach hätte der tatsächliche Durchschnitt um 20 Meilen pro Tag niedriger liegen müssen.

Die Klage verweist auf ein Tesla-Patent, das eine Methode zur Berechnung des Kilometerstands beschreibt, basierend auf Faktoren wie Energieverbrauch und Straßenbedingungen, anstatt einer direkten Messung der gefahrenen Distanz durch herkömmliche Sensoren an den Rädern. Laut Frau Hinton wäre dieses System eingesetzt worden, um die Kilometer-Garantien künstlich zu verkürzen.

Amerika und seine Klagen in allen Formen…

Tatsächlich gibt es keine Beweise dafür, dass Tesla diese Technologie tatsächlich verwendet hat. Diese scheint vielmehr darauf ausgelegt zu sein, die künstliche Intelligenz des Autos zu versorgen, um die Reichweite zu erhöhen! Kann man sich wirklich vorstellen, dass ein Hersteller von solcher Größenordnung zu solch fragwürdigen Praktiken greift? Zudem sind alle Tesla-Fahrzeuge mit GPS ausgestattet, wodurch der Hersteller seine Unschuld leicht nachweisen kann. Dennoch wird seit mehreren Jahren in Foren eine Überbewertung der von Tesla zurückgelegten Kilometer diskutiert. Dieser Fall, auch wenn er eher marginal ist, könnte die Theorien hartnäckiger Verschwörungstheoretiker befeuern.

Dieser Vorfall reiht sich in eine lange Liste von Streitfällen mit Tesla ein, das bereits mit Anschuldigungen von industrieller Umweltverschmutzung bis hin zu unerfüllten Versprechen bezüglich autonomem Fahren konfrontiert ist. Wirklich, wenn es nicht will…

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