Tesla und das Rätsel, tausende veraltete Model Y abzusetzen
Während das überarbeitete Model Y auf den Markt kommt, sieht sich Tesla mit einem riesigen Lagerbestand unverkäuflicher Fahrzeuge der Vorgängerversion konfrontiert. Und das ist teuer…
Tesla steht heute vor einem harten Paradoxon: Das Model Y ist ihr meistverkauftes Modell weltweit, doch ein Teil dieser Erfolgsgeschichte verwandelt sich in einen Albtraum. Der Grund? Zehntausende fast neuer „Vor-Facelift“-Model Y, die durch das Erscheinen der neuen Version überholt sind und nun die Parkplätze der Händler blockieren.
Tesla, lange Zeit für seine innovative Logistik und das Fehlen traditioneller Händler gelobt, steht heute einer viel härteren Realität gegenüber: Diese Fahrzeuge waren teuer in der Produktion, im Transport und kosten nun auch bei der Lagerung viel Geld. Und mit jedem Tag wachsen die finanziellen Verluste unaufhaltsam.
Eine „veraltete“ Version, die nicht mehr überzeugt
Das überarbeitete Model Y hat mehrere Schwachstellen der ersten Generation behoben: bessere Reichweite, bessere Geräuschdämmung, bessere Dämpfung, überarbeitete Verarbeitung, neue Beleuchtung, Bildschirm hinten… Das Resultat: Die alte Version wirkt unwiderruflich veraltet. Informierte Kunden halten den ursprünglichen Preis nicht mehr für gerechtfertigt, selbst bei null Kilometern auf dem Tacho.
Angesichts dieses ruhenden Lagerbestandes hat Tesla nur einen wirksamen Hebel: Preissenkungen. Doch die müssen kräftig ausfallen. Branchenanalysten zufolge ist eine Abschreibung von mindestens 20 bis 30 % nötig, um ein glaubwürdiges Preis-Leistungs-Verhältnis wiederherzustellen.
Konkret bedeutet das, dass ein „erste Generation“ Model Y Propulsion, das noch mit 45.000 € (trotz Tesla-Boni bis zu 65.000 Euro) angeboten wird, auf unter 35.000 Euro fallen muss. Doch Vorsicht vor einem Schneeballeffekt auf den Restwert des aktuellen Fahrzeugbestands. Eine zu schnelle Abschreibung der Vorgängerversion könnte zu einem volatilen Image der gesamten Tesla-Palette führen. Das ist besonders problematisch in einem Kontext, in dem die Elektromobilität weiterhin Vertrauen in die Gesamtkosten schaffen muss.
Fehlende Händler – ein echtes Problem
In einem traditionellen Händlernetz hätten die Händler die abnehmende Nachfrage für das alte Modell frühzeitig erkannt und die Bestellungen gestoppt. Bei Tesla entscheiden jedoch die Fabriken über die Produktmischung. Die Marktsanktion kam daher zu spät. Denn was man heute bei Tesla sieht, erlebt kein anderer Hersteller mehr.
Ein Beispiel: Der Renault Twingo ist im Händlernetz inzwischen kaum noch zu finden, auch nicht auf Lager. Renault hat das früh im Vorfeld der Einführung der komplett elektrischen neuen Generation im Jahr 2026 antizipiert. In einer digitalisierten Welt wissen Kunden alles, vergleichen, verfolgen Foren, Leaks und Neuheiten aus China. Und sie kaufen keine Produkte mehr, von denen sie wissen, dass sie ersetzt werden. Diese Ultra-Transparenz der Informationen wird für Tesla zur zweischneidigen Waffe, da das Unternehmen ständig Innovationen verspricht – eine Strategie, die Kaufentscheidungen immer wieder verzögert.
Welchen Einfluss hat das auf Teslas Finanzen?
Wenn das alte Tesla Model Y Sie aus verschiedenen Gründen, insbesondere wegen des Designs, weiterhin anspricht, empfiehlt Mobiwisy dringend, abzuwarten. XXL-Rabatte werden kommen – und schneller als gedacht.
Denn die tausenden ungenutzten Fahrzeuge kosten Tesla ein Vermögen. Lager-, Logistik- und sogar Wiederaufbereitungskosten (Software-Updates, eventuell Nachrüstungen, um Fahrzeuge zu verkaufen, die im Freien standen, unter Sonne, Regen, Wind und Kälte) häufen sich.
Ein weiteres aufgedecktes Phänomen: Tesla meldet seine alten Autos an, um die Verkaufszahlen zu erhöhen, und verkauft diese dann als Vorführwagen zum Preis von Gebrauchtwagen. Achtung: Wer hat eigentlich den Umweltbonus in diesem Geschäft erhalten?
In jedem Fall sinkt Teslas operative Marge und der Gewinn fällt – ebenso wie das Premium-Image. Ein Hohn für ein Modell, das vor noch kaum einem Jahr das meistverkaufte Fahrzeug der Welt war.
AUCH LESEN: Trump hat wahrscheinlich das Aus von Tesla zum 30. September 2025 besiegelt
This page is translated from the original post "Tesla et le casse-tête d’écouler des milliers de Model Y obsolètes" lang Französisch.
Wir empfehlen Ihnenauch:
Weitere Artikel auch
