Wie Tesla 9 Milliarden Euro verdient hat, ohne ein Auto zu verkaufen

Als weltweit zweitgrößter Verkäufer von Elektroautos hat Tesla ein lukratives Geschäft entwickelt: den Weiterverkauf seiner CO2-Quoten an seine Konkurrenten.

Der Zynismus dieses modernen Unternehmens kennt keine Grenzen. Während jedem Autohersteller basierend auf seiner Produktion und Fahrzeugpalette eine jährliche CO2-Quote zugeteilt wird, unter Androhung von Bußgeldern bei Überschreitung, hat Tesla die Chance genutzt, durch dieses System Geld zu verdienen. Man ist nicht weit entfernt von der Canal+-Serie „Geld und Blut“…

Als reiner Hersteller von Elektroautos verfügt Tesla über überschüssige CO2-Quoten, die es nicht verbraucht. Statt sie verfallen zu lassen, verkauft es seit vielen Jahren seine Tonnen an nicht verbrauchtem CO2 auf den Finanzmärkten an den Höchstbietenden. Diese bevorzugen es, Tesla nicht genutzte CO2-Tonnen abzunehmen, anstatt Strafen wegen Überschreitung zu zahlen.

Ein Geschäft, das verschwinden wird?

Aus den 2023 genehmigten Tesla-Bilanzen geht hervor, dass dieses CO2-Wiederverkaufsgeschäft 1,8 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) eingebracht hat. Ein lukrativer Umsatz, ohne dass auch nur ein einziges Auto verkauft wurde. Seit 2009 und der Einführung dieses Mechanismus soll Tesla fast 9 Milliarden Euro verdient haben!

Es könnte jedoch sein, dass das Ende dieses Geschäfts für die Autohersteller bald naht. Erstens, weil die CO2-Quoten jedes Jahr etwas weiter reduziert werden, und zweitens, weil die Hersteller sehr schnell auf Elektrofahrzeuge umsteigen. Dadurch sinkt der Durchschnitt ihrer Emissionen, wodurch ihr Bedarf, Tonnen an CO2 von Tesla zu kaufen, abnimmt. Schließlich ist ein neuer Akteur auf den Markt getreten, der ähnlich wie Tesla vorgeht: BYD. Der weltgrößte Hersteller von Elektroautos verbraucht ebenfalls nicht seine Quoten.

Der Wettbewerb zwischen Tesla und BYD findet inzwischen auf allen Ebenen statt.

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