Test: Kia EV6 GT-Line, der auffällige elektrische Crossover

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Kia EV6 GT line 2021 avant

Die Kia EV6 ist ein hochgebautes, sportlich wirkendes Fahrzeug, das sich von den vorherigen Modellen der Marke abhebt und den ersten einer neuen Ära darstellt.

Obwohl sie ihre technische Plattform mit dem Hyundai Ioniq 5 teilt, weist die Kia EV6 ein ganz anderes Design auf. Modern, ja sogar futuristisch, lässt sie ihre Proportionen schwer fassen. Mit einer Länge von 4,69 m, einer Breite von 1,89 m und einer Höhe von 1,55 m ist sie 6 cm länger und 5 cm flacher als der Hyundai.

Besonderes Design

Mit ihrem athletischen Auftritt setzt sie auf eine sportliche Note bis ins kleinste Detail (und noch mehr in dieser GT-Line-Ausstattung) mit einer Motorhaube, die die Oberseite der Kotfender und des Kühlergrills abdeckt, schmalen Scheinwerfern, Rücklichtern mit Schuppenmuster und ausgefeilten Rundungen. Nur das Heck, das mit einem roten Streifen, der sich von Ende zu Ende zieht, auffällig und ostentativ wirkt, bricht diese runde Fluidität.

Wir haben uns für die schlichtere Version mit zwei Motoren und 229 PS entschieden, die die größte Reichweite bietet: 528 km gemäß WLTP-Normen. Diese Zahl, die im Bereich der Elektrofahrzeuge relativ hoch ist, ist auch das Ergebnis einer recht großen Batteriewahl: 77,4 kWh. Die Kehrseite ist, dass je größer die Batterie, desto länger die Ladezeit ist. Aber wir werden weiter unten sehen, dass diese Kia in dieser Hinsicht recht leistungsfähig ist. Während unseres Tests über eine schöne Vielfalt an Straßen lag unsere Reichweitenmittel bei 376 km. Ein Wert, der deutlich unter den vom koreanischen Hersteller angegebenen liegt.

Was die Produktpositionierung angeht, so kann man sagen, dass die EV6 die dynamische Version des Hyundai Ioniq 5 ist. Allerdings erreicht sie nicht den ausgezeichneten Kompromiss zwischen Komfort und Fahreigenschaften, den Modelle wie die Tesla Model 3 oder Model Y bieten. Aber die Amerikaner können in der „Long Range“-Version (475 km) auch nicht mit einer höheren Reichweite aufwarten. Da sie in diesem Fall jedoch 476 PS und Allradantrieb bietet, verzeihen wir ihr das.

Ein hoher Preis für die Kia EV6?

So ausgestattet stellt die EV6 mit großem Akku und Einstiegsleistung ein sehr gutes Werkzeug für Fachleute (VTC, Taxis) dar und eignet sich sowohl für Unternehmer als auch für Flottenbesitzer. Die Preise der EV6 starten bei 51.990 Euro in der Ausstattungsvariante Air Active 77 kWh, gegenüber 51.200 € für den Hyundai Ioniq 5 Intuitive 77 kWh. Angesichts des Stils und der Ausstattung, die sie haben sollte, sollte man sich jedoch auf die GT-Line-Version unseres Tests konzentrieren, die für 59.790 Euro angeboten wird. Wie alle Elektroautos, die an Privatpersonen für weniger als 60.000 Euro verkauft werden, profitiert es von einem Umweltbonus von 2.000 Euro (1.000 Euro in 2023). Das ist schon mal etwas…

Dynamik im Verhältnis

Mit dem Schlüssel in der Tasche nähern wir uns, und das Auto fährt seine Türgriffe aus der Karosserie heraus. Es reicht aus, das Ende des angebotenen Schlitzes zu greifen, um die Tür zu öffnen. Im Innenraum vermittelt der erste Eindruck den Eindruck von viel Platz. Sowohl vorne als auch hinten hat man viel Platz, sei es in Bezug auf Kopffreiheit, Ellenbogenbreite oder Beinfreiheit.

Die Kia EV6 ist 100 % digital und beleuchtet ihre Bildschirme sowie ihr großes Head-Up-Display, wenn man den Startknopf auf der großen Mittelkonsole drückt. Ein praktisches, schwebendes Armaturenbrett, das das induktive Laden in Reichweite ermöglicht und willkommene Stauräume bietet.

Es beinhaltet auch die sehr praktisch zu bedienende Schalteinheit (drehbar) und an ihrem Ende die Tasten für die Sitzheizung/-belüftung sowie das beheizte Lenkrad. Achtung vor ungewollten Auslösungen…

Eine Richtungsführung, die perfektioniert werden muss für die Kia EV6

Mit 350 Nm Drehmoment von Beginn an beschleunigt die EV6 lebhaft auf die Straße. Sie wiegt etwa zwei Tonnen bei einer Leistung von 229 PS, es gibt keinen echten Tritt in den Rücken, aber eine ausreichende Beschleunigung. Zu beachten ist, dass die EV6 in der konventionellen Zwei-Rad-Antriebs-Konfiguration Hinterradantrieb hat.

Zu Beginn unseres Testparcours fällt die ausgezeichnete Geräuschdämmung auf, auch bei der Isolation der Fahrwerke, was für ein Elektrofahrzeug eine große Herausforderung darstellt. Lenkung und Bremsen vermitteln ein recht gutes Gefühl, und die Präzision im Fahrverhalten ist gegeben. Allerdings, obwohl die Straßenlage keine Mängel aufweist, ist die Lenkung ungünstig. Das ist überraschend für ein Elektrofahrzeug, das mehr Platz für den Lenkmechanismus bieten sollte.

Ein weiterer Punkt ist, dass trotz eines allgemein guten Komforts und leistungsfähiger Federungen in dynamischer Fahrt kleine Karosseriebewegungen auf unebenen Straßen auftreten. Das ist sicher der Preis, den man zahlen muss, um die Insassen vor zu harten Stößen zu schützen und um ein kostspieliges, elektronisch gesteuertes Federungssystem zu vermeiden.

Auf nassem Boden kann die Traktion fehlen, und die Vorderachse sucht etwas mehr nach ihrer Spur. Das ist in erster Linie auf die Wahl der Reifen (Kumho oder Nexen) in der Erstausstattung (19-Zoll-Felgen) zurückzuführen.

Fahren ohne Bremsen

Die 4 Regenerationsmodi erlauben es, die Verzögerungskraft beim Gaswegnehmen zu modulieren. Der 4e Modus, I-Pedal genannt, ist sehr gut abgestimmt. Besser als bei einem Nissan Leaf oder einer Mustang Mach-E. Er ermöglicht ein sanftes Anhalten und zum Neustart benötigt man nur das Gaspedal zu betätigen. Dieser Modus erzeugt jedoch einen leichten Mangel an Progressivität, wenn der Fahrer selbst bremsen möchte. Dies ist ein allgemeines Problem bei allen Fahrzeugen, die solche Funktionen bieten, und muss verbessert werden.

Kia EV6 2021 Innenraum
Das Innere der Kia EV6 2021

Unser Testparcours führte uns auch zu einer Ionity-Ladestation. Nach einem ersten Misserfolg an einer Säule, die das Fahrzeug nicht erkannte, beginnt der Ladevorgang. Und dann, Überraschung, die Leistung der Kia EV6 erreicht schnell 232 kW Spitze, von den 239 kW, die das Auto theoretisch erreichen kann (unter idealen Temperaturbedingungen, sowohl extern als auch für die Batterie). Bei diesem Tempo, und auch wenn die Ladeleistung nach Erreichen von 80 % deutlich sinkt, haben wir in 38 Minuten fast 60 kWh zurückgewonnen.

Diese hervorragende Ladefähigkeit ist auf die Technologie des Fahrzeugs zurückzuführen, das eine 800 V-Plattform anstelle von 400 V nutzt. Abgesehen von der Hyundai-Kia-Gruppe profitiert nur Porsche von einer solchen Technologie. Darüber hinaus ist zu beachten, dass Kia an Ionity seinen Kunden einen ermäßigten Tarif von 0,35 €/kWh anbietet. Unsere 60 kWh, für 21 Euro erworben, ermöglichen uns dann, etwa 280 km auf der Autobahn und 350 km auf der Landstraße zu fahren. Zum jetzigen Kraftstoffpreis ist das eine hervorragende Bilanz, minimale 40 % günstiger als ein guter Diesel.

Urteil

Die Kia EV6 tritt kraftvoll im Segment der hochwertigen Elektrofahrzeuge auf, mit einer guten Reichweite und viel Fahrspaß. Nicht alles ist perfekt, aber das Auto macht Spaß zu fahren und vermittelt ein positives Image für eine Marke, die auf dem französischen Markt noch an Bekanntheit gewinnen muss.

Technische Daten der Kia EV6 229 PS GT-Line 77,4 kWh

Leistung 229 PS
Drehmoment 350 Nm
Gewicht 1.985 kg
Batteriekapazität77,4 kWh
Gemessene Reichweite376 km
Ladezeit7h20 (11 kW AC) / 18 min (für 70 % bei 240 kW DC)
Höchstgeschwindigkeit185 km/h
Dimensionen4,70 x 1,88 x 1,55 m
Garantie 7 Jahre (oder 150.000 km)
Preis 59.790 €
Staatlicher Bonus6.000 € (5.000 € in 2023)

This page is translated from the original post "Essai : Kia EV6 GT-line, le crossover électrique qui dénote" lang Französisch.

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