Für unter 24.000 Euro: Ist der MG ZS ein Billig‑Hybrid?

Schwer vorstellbar, dass sich der MG zu einem solchen Preis mit deutlich teureren kompakten Stadt‑SUVs messen kann.

Vor wenigen Monaten war der MG ZS noch als Verbrenner oder als Elektrofahrzeug erhältlich. Ein gemeinsamer Nenner: ein sehr niedriger Preis und eine Ausstattung, die an höherwertige Klassen erinnert. Der ZS ist jetzt hybrid und scheint seine guten Gewohnheiten nicht aufgegeben zu haben.

Er gewinnt zunächst etwas an Volumen mit einer Länge von 4,43 m (+11 cm) und einer Breite von 1,82 m (+1 cm), behält aber dank eines um einen Zentimeter geringeren Höhenmaßes eine harmonische Linienführung. Der Innenraum bietet leicht mehr Platz durch einen um 3 cm auf 2,61 m vergrößerten Radstand und vor allem durch sehr vernünftige Ausstattungsentscheidungen. Im Innenraum atmet der ZS nicht unbedingt Spaß, aber alles hat seinen Platz ohne Schnickschnack oder Zierrat.

Der neue MG ZS erhält den nicht aufladbaren Hybridantrieb Hybrid+, der mit der MG3 eingeführt wurde. Allgemein gilt bei nicht aufladbaren Hybriden leider oft, dass die Elektrifizierung hauptsächlich dazu dient, die CO2‑Emissionen zu senken. Gelegentlich bringt sie einen kleinen Schub bei der Beschleunigung, aber echte Hybride, die sich sowohl elektrisch als auch mit Verbrennermodus sinnvoll nutzen lassen, sind selten. Kein Problem beim ZS: Er setzt eindeutig auf elektrischen Vortrieb — und das ist gut so!

MG konzentriert sich auf Hybrid

Sein Hybrid+ Antriebsstrang besteht aus einem 1,5‑l‑Benzinmotor mit 75 kW und einem Elektromotor mit 100 kW, kombiniert mit einer Batterie von 1,83 kWh. Diese Architektur verschiebt sogar das Kräfteverhältnis zugunsten der Elektromaschine, während zuvor der Verbrenner dominierte. Neben hoher Effizienz liefert diese Elektrifizierungstechnologie ausgezeichnete Leistungen. Am Ende stehen großzügige 195 PS zur Verfügung, die den Sprint von 0 auf 100 km/h in 8,7 Sekunden ermöglichen und beherzte Zwischenspurts erlauben: 80–120 km/h werden in 7,2 Sekunden erledigt.

Schon in der Einstiegsausstattung «Standard» ist der neue MG ZS Hybrid+ gut ausgestattet mit einem 10,25‑Zoll‑HD‑Infotainment‑Bildschirm, Apple CarPlay/Android Auto, einem separaten 7‑Zoll‑Fahrerdisplay, Parksensoren hinten mit Rückfahrkamera, automatischem Licht und schlüssellosem Start. Für 24.000 Euro kann man nicht viel mehr erwarten, und obwohl man natürlich immer um das Auto herumgehen kann, um Fehler zu finden, ist das Gesamtergebnis ausgezeichnet. Man darf allerdings keinen Innovationsboliden mit sehr klassischem, teils etwas blassem Außen‑ und Innenstil erwarten. Ein Auto kauft man mit Herz und Verstand — und beim Unterschreiben des Kaufvertrags wird letzterer wohl den Ausschlag geben.

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