Endlich geräuschloses Müllabholen?

Volvo treibt die Elektrifizierung seiner Lkw-Baureihe weiter voran – nun auch mit dem Albtraum der Stadtbewohner: dem Müllwagen.

Wer wurde nicht schon einmal um 6 Uhr morgens vom Müllwagen auf seiner Straße geweckt, begleitet von einem unerträglichen Lärm. Schuld daran ist vor allem der Verbrennungsmotor, der auf Hochtouren laufen muss, um den Zerkleinerungsmechanismus mit Energie zu versorgen.

Diese Zeiten könnten bald der Vergangenheit angehören, denn Volvo startet die Produktion seiner neuen, zu 100 % elektrischen und somit deutlich leiseren Baureihe. Der Volvo FM reduziert natürlich auch die Schadstoffemissionen, die von Dieselmotoren ausgehen.

Eine Studie zur Lärmbelastung von Müllwagenfahrern und Müllwerkern zeigte Geräuschpegel zwischen 79 und 101,6 Dezibel, mit Spitzenwerten bis zu 143,2 Dezibel! Es handelt sich also auch um eine Frage des Gesundheitsschutzes für die Beschäftigten.

Weniger gefährlich für Passanten?

Die Elektrifizierung der Fahrzeuge ermöglicht eine komplette Neugestaltung des Fahrzeugkonzepts. So muss der Fahrer nicht mehr aus Platzgründen über dem Motor sitzen. Die Fahrerkabine kann deutlich abgesenkt werden, wodurch das Risiko schlechter Sicht verringert wird. Durch die niedrigere Position sieht der Fahrer Passanten, Radfahrer und andere allgegenwärtige Gefahren in der Stadt besser.

Die Modernisierung geht mit der Installation von Überwachungskameras an vielen Stellen einher, um auch das Risiko durch tote Winkel zu minimieren.

Keine Probleme mit der Reichweite?

Grundsätzlich legt ein Müllwagen nur wenige Kilometer täglich zurück. Sein Energieverbrauch ist aber hoch aufgrund des Zerkleinerungsmechanismus für den Abfall. Um dem entgegenzuwirken, bietet der Volvo FM bis zu vier Batterien mit einer Kapazität von 360 kWh an. Die Reichweite steigt so auf bis zu 200 km, während die Nutzlast je nach gewählter Radkonfiguration zwischen 19 und 32 Tonnen variieren kann. In jedem Fall liefert der Elektromotor 330 kW, also 450 PS, sowie ein enormes Drehmoment bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten.

Das Laden wird mit bis zu 250 kW Gleichstrom oder mit 43 kW Wechselstrom im Betriebshof unterstützt.

Die Elektrifizierung der Fahrzeuge nimmt vielfältige Formen an und ist letztlich sehr vielversprechend.

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