Die USA steigen aufs Fahrrad um – die Umwelt atmet auf
Der Boom der Elektrofahrräder erfasst auch die Vereinigten Staaten, wo sich die Fahrradverkäufe seit 2019 verdoppelt haben. Doch die Verkaufszahlen bleiben niedrig.
Klischees halten sich hartnäckig. Aber in dem Land, in dem der Körperkult extrem ausgeprägt ist, muss man feststellen, dass Radfahren noch nicht wirklich in Mode ist. Doch es entwickelt sich allmählich. Auch dort hat die Covid-Pandemie Anfang 2020 vielen Menschen die Augen für die Verletzlichkeit unseres Planeten und unserer Gesundheit geöffnet.
Dennoch wird das Fahrrad in den USA nach wie vor als Freizeitbeschäftigung betrachtet und noch nicht als Alltagsverkehrsmittel. Doch die Dinge ändern sich und könnten bald eine Revolution erleben. Die Biden-Regierung denkt darüber nach, das Fahrrad als vollwertiges umweltfreundliches Transportmittel anzuerkennen. Mit einem Augenzwinkern behauptet die Fahrradindustrie auf der anderen Seite des Atlantiks, dass das Fahrrad das meistverkaufte elektrische Fahrzeug im Land sei. Wenn das stimmt, entscheidet sich das nur knapp.
Und das aus gutem Grund: Im Jahr 2022 wurden in den USA zum ersten Mal in der Geschichte 1,1 Millionen Elektrofahrräder verkauft. Das entspricht einem Anstieg von 400 % gegenüber 2019. Dennoch macht das nur 4 % des Marktes aus, gegenüber etwa 30 % in Europa. Das Fehlen von Kaufanreizen, um zum Umstieg vom Auto zu bewegen, spielt dabei eine Rolle. Dennoch wird ein Bonus von 30 % des Kaufpreises mit einer Obergrenze von 900 Dollar (etwa 800 Euro, gegenüber 400 Euro in Frankreich) geprüft, der ab 2024 eingeführt werden könnte. In einer kürzlich durchgeführten lokalen Studie gaben 59 % der Befragten, die zum ersten Mal ein Elektrofahrrad ausprobiert hatten, an, „über die Möglichkeit nachdenken zu können, das Fahrrad im Alltag zu nutzen“.
Städte wie New York haben zur Entlastung ihrer Straßen attraktive Langzeit-Mietdienste eingerichtet.
Chinesische Hegemonie
Tatsächlich stecken die USA in einer Falle: Es gibt nahezu keine Fahrradindustrie auf ihrem Gebiet. Ein Beweis für ihren Rückstand. Der Umsatz mit Fahrrädern beträgt heute dort 5,18 Milliarden Dollar pro Jahr (4,6 Milliarden Euro), aber 8 von 10 Fahrrädern werden aus China importiert. Die USA wollen ihre Handelsbilanz offenbar nicht durch noch mehr chinesische Importe weiter belasten. Die nationale Produktion macht nur 2 % des Marktes aus.
Die gute Nachricht ist, dass die Prognosen eine kontinuierliche Wachstumsentwicklung erwarten, begleitet von einem Mentalitätswechsel. Eine Verdopplung des Marktes bis 2027 wird erwartet, also bereits in naher Zukunft. Auf jeden Fall ist jedes in den USA verkaufte Fahrrad, wo die Fahrzeuge nach wie vor weltweit am stärksten verschmutzen, ein kleiner Sieg für den Planeten.
LESENSWERT: Décathlon: Lastenräder „zweites Leben“ zum halben Preis
This page is translated from the original post "Les USA se mettent au vélo, c’est la planète qui respire" lang Französisch.
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