Mercedes bereit, auf Leder zu verzichten
Mercedes arbeitet an einer sehr realistischen Lederalternative, die aus recyceltem Kunststoff und biotechnologisch gewonnenen Materialien hergestellt wird.
Wenn Sie wissen, wie es sich anfühlt, in das Interieur einer S‑Klasse einzutreten, könnte diese Entscheidung von Mercedes Sie betrüben. Schlimmer noch: Wenn Sie jemals in den 1980er‑ oder 1990er‑Jahren in einer Mercedes gefahren sind und Ihnen der unverwechselbare Duft dieses so edlen Materials in Erinnerung geblieben ist, dürfen Sie das als Verbrechen gegen Raffinesse und guten Geschmack betrachten.
Aber die Herrschaft des Leders neigt sich dem Ende zu, man muss sich an diese Vorstellung gewöhnen. Statt der einfachen Lösung des „veganen Leders“, das nichts anderes ist als Kunstleder, also ein vulgäres Vinyl, hat Mercedes beschlossen, ein eigenes Material zu entwickeln, das die Eigenschaften von echtem Leder nachbilden kann. Dieses innovative Produkt kombiniert recycelten Kunststoff und biobasierte Materialien. Durch ein chemisches Recyclingverfahren wird aus Altreifen Pyrolyseöl gewonnen, während aus landwirtschaftlichen Abfällen zertifiziertes Biomethan gewonnen wird. Diese Komponenten werden zu Kunststofffasern verarbeitet, die als Basis für die Herstellung von Mikrofaser dienen. Diesem Halbzeug werden biobasierte Proteine und Polymere zugesetzt, was zu einer revolutionären Zusammensetzung führt.
Dieses neue Material reproduziert nicht nur die Struktur von echtem Leder, sondern lässt sich dank Nachgerbungsverfahren auch ähnlich verarbeiten. Es bietet ein hochwertiges Aussehen und Gefühl sowie natürliche Alterungseigenschaften. Leicht, wasserabweisend und atmungsaktiv weist es eine deutlich geringere CO2‑Bilanz als traditionelles Leder auf. Darüber hinaus ist dieses aus einem recycelten Polymer hergestellte Material vollständig recycelbar.
Die Marke mit dem Stern ist in Sachen chemischer Innovationen kein Neuling. Sie hat bereits einen innovativen Faden entwickelt, seidenähnlich, mithilfe der Biotechnologie. Dieses Material wird von gentechnisch veränderten Bakterien produziert, die in der Lage sind, Seidenproteine zu synthetisieren. Diese werden durch ein Nassspinnverfahren, das bereits in der Herstellung von Cellulose verwendet wird, zu einem glänzenden und seidigen Faden verarbeitet. Diese synthetische Spinnenseide besitzt dieselben funktionalen Eigenschaften wie traditionelle Seide: 100 % biologisch abbaubar, leicht und außergewöhnlich reißfest. Mercedes‑Benz hat sie übrigens in seine Konzepte VISION EQXX und Concept CLA integriert, unter anderem in Form von Griffen und Türablagen.
ZUM WEITERLESEN : Mercedes will sich in Ihrer Brille verstecken !
This page is translated from the original post "Mercedes prêt à abandonner le cuir" lang Französisch.
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