Wirtschaftlich tot: Energica ist abgeschaltet

Für die tapfere italo‑amerikanische Firma Energica, die ihre Türen schließt, hat es kein Wunder gegeben.

Wie Zero war Energica Motor Company ein Vorreiter auf dem Markt für elektrische Motorräder. Gegründet 2014 in Modena, trat die Marke 2022 in ein neues Zeitalter ein, als sie von der amerikanischen Gesellschaft Ideanomics übernommen wurde. Doch eine zu hochpreisige Positionierung für eine noch wenig bekannte Marke hat ihren Ambitionen den Garaus gemacht. Das ist also das Ende eines Jahrzehnts der Hoffnung.

Die Motorräder von Energica richteten sich an Fans sportlicher Maschinen, wobei einige Modelle in weniger als 3 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen konnten und andere eine verrückte Reichweite von über 400 km dank einer 21,3‑kWh‑Batterie versprachen. Natürlich erreichten auch die Preise schwindelerregende Höhen, bei Modellen, für die die Rechnung schnell auf über 40.000 € klettern konnte.

Es ist immer traurig zu sehen, wie ein Akteur der neuen Mobilität kleinlaut die Bühne verlässt, besonders wenn es sich um eine so dynamische und in Sachen Technologie und Design ergiebige Marke wie Energica handelt. Aber um Bestand zu haben, muss man sich einen Namen und einen Ruf erarbeiten, was einfacher ist, wenn man wie Honda auf ein Jahrhundert Geschichte zurückblicken kann oder LiveWire heißt und eine Tochtergesellschaft von Harley‑Davidson ist.

Sie haben jedoch noch eine kleine Chance, Energica‑Motorräder in Frankreich zu sehen. Der Hersteller aus Soliera hat nämlich eine Ausschreibung der französischen Verwaltung gewonnen, die im November 2022 die Lieferung zweirädriger Elektrofahrzeuge für Polizei und Gendarmerie angefordert hatte. Zwar wird der gesamte Auftrag natürlich nicht erfüllt werden, doch sind einige Modelle, darunter jene, die an den verschiedenen Phasen der Ausschreibung teilgenommen haben, bereits im Einsatz.

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