Wir haben den Pariser Périphérique bei 50 km/h getestet

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Périphérique Paris radars

Seit diesem Dienstag, dem 1. Oktober 2024, ist der Périphérique in Paris und seiner Vorstadt auf 50 km/h begrenzt. Was bedeutet das in der Praxis?

Nach dem Murren über die Ankündigung der Stadt Paris, die Höchstgeschwindigkeit des Pariser Périphériques zu senken, folgt nun die Probe der Realität. Und die Lehren sind vielfältig.

Zunächst informieren an diesem Dienstag, dem 1. Oktober 2024, alle Verkehrsschilder die Verkehrsteilnehmer über die neue Geschwindigkeitsbegrenzung. Es ist schwer, daran vorbeizukommen, es sei denn, man ist böswillig. Schon auf der Einfädelspur entsteht ein erster Eindruck: zwei Spuren sind im Schneckentempo (die rechten), während die ganz linke so zu tun scheint, als würde sie die neuen Vorgaben ignorieren.

Das Einfädeln erschien uns weniger einfach, denn der Verkehrsfluss ist zwar flüssig, aber die Fahrzeuge stehen dichter beieinander als zuvor. Das ist das erste Problem dieser Geschwindigkeitsreduzierung: das Gefühl, im Schneckentempo zu fahren, lässt das Risikobewusstsein schwinden. Beim geringsten Notbremsen des vorausfahrenden Fahrzeugs droht dann ein Auffahrunfall.

Her mit dem autonomen Fahren

Einmal eingefädelt und der Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug etabliert, ist das Vorankommen in einem gleichmäßigen Rhythmus sehr angenehm. Liegt es an der Neuheit, die die Wahrnehmung trübt? Die Geschwindigkeitsänderungen wirken jedenfalls seltener. Allerdings beginnt man unbewusst, näher aufzuschließen, weil jede Spuränderung eines Fahrzeugs ein deutliches Abbremsen erzwingt. Die Gegenmaßnahme besteht dann darin, keinen Platz zu lassen. Vorsicht, erneut eine Gefahr!

Ein beim ersten Mal verwirrendes Phänomen: jede Einfahrt in einen Tunnel bietet Anlass, die Tachonadel steigen zu lassen. Liegt das daran, dass die Gefahr, geblitzt zu werden, entfällt? In jedem Fall verleiten Tunnel dazu, mit den früheren 70 km/h zu flirten, andernfalls versucht das nachfolgende Fahrzeug, Sie zu drängen oder seitlich zu überholen. Und 300 Meter weiter dann gefährliches Bremsen, um wieder auf 50–55 km/h abzubremsen.

Ein letzter Ärgernis ist die Feststellung, dass eine erschreckende Anzahl von Fahrern beim Fahren auf ihrem Smartphone tippt. Dabei ist ein Aufprall mit 50 km/h 2024 dank der aktiven und passiven Sicherheit moderner Autos vielleicht kaum noch tödlich (wobei diese nicht 100 % des Fahrzeugbestands ausmachen), aber er kann schwerste Behinderungen hinterlassen. Es gibt eine völlige Enthemmung bei der Vorstellung, während der Fahrt SMS zu schreiben, Instagram-Videos zu schauen oder Selfies zu machen. In dieser Hinsicht wird das autonome Fahren, das dabei ist, die Automobilwelt zu revolutionieren, ein großer Schritt in Richtung mehr Sicherheit sein.

Denn letztlich ist aus dieser ersten Erfahrung auf dem auf 50 km/h begrenzten Pariser Périphérique festzuhalten, dass man mehr Zeit damit verbringt, die Rückspiegel zu beobachten als den Bereich vor sich. Die Angst, von hinten aufgefahren zu werden, ist stark gestiegen, da die Aufmerksamkeit am Steuer mit der Geschwindigkeitsreduzierung gesunken ist.

Das wurde oft gesagt und wiederholt, aber Konzentrationsverlust ist tödlicher als Geschwindigkeit. Schließlich: auf einer durchschnittlichen Strecke von etwa 25 % der Länge des Périphériques ist der Zeitverlust sehr begrenzt: etwa 2 Minuten gegenüber 70 km/h. Was sind schon 2 Minuten an einem Tag? Nichts, sofern dies nicht mit einer Explosion von Kollisionen und anderen Unfällen, auch mit Zweirädern, einhergeht.

Wir melden uns in ein paar Wochen mit einer ausführlicheren Bilanz.

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This page is translated from the original post "On a testé le périphérique parisien à 50 km/h" lang Französisch.

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