Ist das 20.000-Euro-Elektroauto von Slate eine Chimäre?
Der Slate, ein kleiner Elektro-Pick-up, der von Jeff Bezos unterstützt wird und ab 20.000 Euro angekündigt ist, weckt genauso viel Neugier wie Fragen.
Als ein ultrasimplifiziertes Elektrofahrzeug vorgestellt, das für grundlegende Nutzaufgaben konzipiert ist, hat der Slate das Ziel, den amerikanischen Markt 2026 zu revolutionieren – mit einem klaren Versprechen: ein Fahrzeug ohne Schnickschnack, das individuell nach den tatsächlichen Bedürfnissen der Käufer anpassbar ist.
Auf den ersten Blick überzeugt die Idee durch ihren gesunden Menschenverstand und das ziemlich ansprechende Design des Pick-ups. Doch bei der Einführung äußerten einige Beobachter vorsichtigen Optimismus gegenüber diesem spartanischen Fahrzeug, das kein Display, keine Lautsprecher, Kurbel-Fenster und nur zwei Sitze hat. Für einen Teil des Publikums, insbesondere in städtischen oder professionellen Bereichen, macht dieses funktionale Basiskonzept Sinn – aber ist dies wirklich die Zielgruppe des Slate?
Mehrere Experten bleiben skeptisch. Der CEO von RAM, Tim Kuniskis, zitiert von CNBC, bezweifelt stark, dass die Elektro-Kunden mit einem so puristischen Modell zufrieden sind. „Sobald die Leute beginnen, Optionen hinzuzufügen, landet man schnell bei 35.000 Dollar. Und zu diesem Preis konkurriert man direkt mit etablierten kompakten Pick-ups wie dem Ford Ranger“, erklärt er. Er sagt, dass RAM diesen Fahrzeugtyp „eine Million Mal“ in Betracht gezogen habe, bevor man davon Abstand nahm, da das Modell nicht tragfähig sei.
Slate bleibt bei seinen Zahlen vage
Andere Kritiker hinterfragen die Realität der Zahlen. Selbst unter Berücksichtigung der sehr großzügigen amerikanischen Steuergutschrift von 7.500 Dollar übersteigt der tatsächliche Preis eines Einstiegs-Slate 22.000 Dollar. Und für diesen Betrag erhält man ein Fahrzeug mit einer begrenzten Reichweite von etwa 225 km, ohne Touchscreen, ohne Klimaanlage und ohne moderne Komfortausstattung. Ein weiteres Beispiel dafür, dass es heute schwierig bis unmöglich ist, ein Elektroauto für 20.000 Euro zu produzieren, das mit einem vergleichbaren Verbrenner konkurrieren kann. Doch diese heutige Wahrheit wird nicht die von morgen sein!
Die Befürworter des Projekts betonen, dass der Slate auf einer umgekehrten Logik basiert: eine minimalistische Basis zu bieten, die jeder nach seinen Vorstellungen ergänzen kann, ohne für unnötige Paketoptionen zu bezahlen. Eine individualisierte Lackierung kostet 500 Euro, ein eigenständiger Bluetooth-Lautsprecher etwa hundert. Das könnte ein Publikum ansprechen, das ein simples und kostengünstiges Werkzeug sucht.
Der Erfolg des Konzepts wird somit davon abhängen, ob die Käufer Minimalismus akzeptieren … oder nicht.
AUCH LESEN: Bezos vs Musk: Alles trennt sie – sogar ihre Autos!
This page is translated from the original post "La voiture électrique à 20 000 euros de Slate est-elle une Chimère ?" lang Französisch.
Wir empfehlen Ihnenauch:
Weitere Artikel auch
