Die seltsame Idee eines Mindestpreises für chinesische Autos
Die Europäische Union bringt die Idee eines Mindestpreises für chinesische Elektroautos vor, oder wie man für etwas, das günstiger ist, mehr bezahlt.
Wenn die Europäische Union (EU) und China darüber nachdenken, sich auf die Einführung von Mindestpreisen für chinesische Elektroautos (EV) zu einigen, könnte man an einen lobenswerten Versuch glauben, einen florierenden Markt zu regulieren. In Wirklichkeit könnte diese „merkwürdige Idee“ jedoch die europäischen Verbraucher zu den ersten Verlierern dieser neuen Gleichung machen.
Am 10. April bestätigte ein Sprecher der Europäischen Kommission, dass Gespräche mit China aufgenommen wurden, um Mindestpreise für in China hergestellte Elektroautos einzuführen, als Ersatz für die im letzten Jahr verhängten Zolltarife. Dieser Beschluss folgt laut Reuters auf ein Treffen zwischen Maros Sefcovic, dem EU-Kommissar für Handel, und Wang Wentao, dem chinesischen Handelsminister. Die Verhandlungen sollen laut dem chinesischen Ministerium sofort beginnen.
Eine freiheitsbeschränkende Maßnahme?
Die Idee, einen Mindestpreis festzulegen, wirft viele Fragen auf. Während die Zolltarife, die teilweise bis zu 45,3 % hoch waren, die Auswirkungen chinesischer Subventionen verringern sollten, könnten diese neuen Verhandlungen zu einer Zeit fragwürdiger Handelskompromisse zurückführen. Historisch bezogen sich Mindestpreise auf homogene Produkte wie Stahl oder Solarenergie, nicht auf komplexe Produkte wie Autos.
Die europäischen Verbraucher könnten dagegen den hohen Preis zahlen. Im Gegensatz zu ihren chinesischen Pendants könnten sie mit Fahrzeugen zu künstlich aufgeblähten Preisen dastehen. Eine Konsequenz, die nicht bei allen auf Freude stößt. Der Verband der Automobilindustrie Deutschland (VDA) bezeichnete die bisherigen Zölle als Fehler und unterstützt die Idee einer ausgehandelten Lösung. Verständlich, denn mit einem Drittel ihrer Verkäufe in China im letzten Jahr haben die deutschen Hersteller ein großes Interesse daran, gute Handelsbeziehungen mit ihrem zweitgrößten Partner weltweit aufrechtzuerhalten, ohne ihre Preise zu senken.
In diesem Handels-Poker könnte Europa die schlechtere Karte ziehen. Obwohl die Idee eine gewisse Gerechtigkeit zum Ziel zu haben scheint, wird sie vor allem ein Gefühl von Absurdität bei den Verbrauchern schüren, die bereits durch steigende Preise belastet sind. Schließlich, wenn Innovation allen zugutekommen soll, warum sollte der durchschnittliche Europäer dann zuerst mehr zahlen müssen?
In der Zwischenzeit wirft diese Initiative eine entscheidende Frage auf: Wie lässt sich der Schutz lokaler Märkte mit dem Zugang zu nachhaltiger Mobilität vereinbaren, ohne die Rechnung der Verbraucher weiter zu erhöhen? Eine Überlegung, die über bloße Handelsbalancen hinausgehen muss, um den Erwartungen der europäischen Bürger gerecht zu werden.
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This page is translated from the original post "L’étrange idée d’un prix minimum pour les voitures chinoises" lang Französisch.
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