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Virgin sucht 900 Millionen Euro, um mit Eurostar zu konkurrieren

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Eurostar X Thalys

Virgin Group, geleitet von Sir Richard Branson, plant, im Jahr 2029 einen Hochgeschwindigkeitszugdienst einzuführen, um mit Eurostar zu konkurrieren.

Der Brexit und der Wille zur umfassenden Deregulierung sind noch nicht abgeschlossen, und das fragile finanzielle Gleichgewicht von Eurostar sieht einen neuen Konkurrenten auftauchen. Dieser könnte alles zum Einsturz bringen.

Virgin Group richtet sein Augenmerk auf den Verkehr zwischen London und den Hauptstädten des Kontinents. Das britische Unternehmen sucht eine Finanzierung in Höhe von 700 Millionen Pfund Sterling, etwa 900 Millionen Euro, um dieses Konkurrenzprojekt zu Eurostar, das bereits seit 30 Jahren besteht, zu finanzieren. Der Start der Dienste zwischen London, Paris und Brüssel ist bereits für 2029 geplant, mit einer späteren Erweiterung nach Amsterdam.

Im Januar 2025 kündigte Virgin an, 12 Hochgeschwindigkeitszüge zu bestellen, mit geschätzten Kosten von 500 Millionen Pfund Sterling, um mit Eurostar zu konkurrieren. Allerdings bestehen weiterhin Herausforderungen, insbesondere der Zugang zum Wartungsdepot Temple Mills im Osten Londons, das momentan von Eurostar genutzt wird. Virgin und Evolyn, ein weiteres spanisches Unternehmen mit ähnlichen Plänen, haben beim britischen Regulator, dem Office of Rail and Road (ORR), Beschwerden bezüglich des Zugangs zu diesem Depot eingereicht.

Steine im Weg?

Parallel dazu plant HS1, Eigentümer des Bahnhofs St Pancras in London, die Kapazität für die Passagieraufnahme zu erhöhen, um der steigenden Nachfrage nach Hochgeschwindigkeitszugreisen in Europa gerecht zu werden. Diese Verbesserungen könnten den Markteintritt neuer Betreiber erleichtern.

Nach Jahren der finanziellen Unterstützung durch Frankreich und das Vereinigte Königreich geht es Eurostar endlich besser. Die finanziellen Ergebnisse sind positiv, was die hohe Verschuldung reduziert und Zukunftsperspektiven ermöglicht… allerdings ohne die Konkurrenz durch Virgin. Tatsächlich scheint Eurostar bereit zu sein, massiv zu investieren, um seinen besonderen Status zu bewahren: 50 neue TGV-Züge bis 2030, um 30 Millionen Passagiere pro Jahr zu erreichen.

Allerdings hat sich im Frühjahr 2025 ein noch größerer Rivale als Virgin Group in die Gleise von Eurostar gestellt: die Einführung einer elektronischen Reisegenehmigung (ETA) von etwa 12 Euro pro europäischem Reisenden für Besuche im Vereinigten Königreich. Europa wird mit einem vergleichbaren System reagieren, das den Briten etwa 7 Euro kosten soll.

Das könnte ausreichen, um Touristen abzuschrecken. Manchmal bedarf es nur wenig, damit alles zusammenbricht.

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This page is translated from the original post "Virgin cherche 900 millions d’euros pour concurrencer Eurostar" lang Französisch.

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