Lada Largus: Das doppelte Spiel des Renault‑Konzerns in Russland?

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Lada Largus

Die Haltung der Renault-Gruppe in Russland ist zwischen einem schleichenden Rückzug und indirektem Einfluss kompliziert. Eine Zeitbombe?

Schon als Kinder bringt man uns bei, es nicht beiden zugleich recht machen zu wollen. In diesem Fall ist die Lage weitaus problematischer, denn sie steht im Kontext eines Krieges zwischen Staaten — Russland ist der Aggressor gegenüber der Ukraine — und es geht um die Renault-Gruppe. Spulen wir die Geschichte zurück.

Im Jahr 2022 hat die Renault-Gruppe angesichts internationaler Sanktionen und politischer Drucke im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine offiziell ihren Rückzug aus dem russischen Markt angekündigt. Diese Entscheidung beinhaltete den Verkauf ihrer Mehrheitsbeteiligung an AvtoVAZ, dem Hersteller der Lada-Fahrzeuge (67,69 % der Anteile), sowie ihres Werks in Moskau. Dennoch bleibt der Einfluss von Renault trotz dieses Rückzugs sichtbar, insbesondere durch Modelle wie die Lada Largus (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen französischen Magazin zur Bewertung von Gebrauchtwagen. Im Lateinischen bedeutet „Largus“ „reichlich“, „großzügig“, „umfangreich“), die auf technologischen Grundlagen beruhen, die die französische Gruppe bereits vor fast 25 Jahren entwickelt hat.

Ein kalkulierter Ausstieg: zwischen Bruch und offener Tür

Renault hat seine russischen Vermögenswerte an lokale Einheiten, insbesondere an das NAMI (das russische Forschungsinstitut für Automobile), für einen symbolischen Betrag von einem Rubel übertragen. Diese Transaktion wurde von einer Rückkaufvereinbarung begleitet, die dem französischen Hersteller erlaubt, seine Vermögenswerte innerhalb von sechs Jahren zurückzuerlangen, sollte sich die Lage günstig entwickeln.

Diese Klausel, als Strategie zur Wahrung von Interessen wahrgenommen, hat zahlreiche Kritiken hervorgerufen; einige sehen darin eher einen opportunistischen „vorübergehenden Rückzug“ als einen endgültigen Bruch.

Trotz der offiziellen Abwesenheit von Renault nutzt AvtoVAZ weiterhin die vom französischen Konzern hinterlassenen technologischen Grundlagen. Die Lada Largus ist ein prägnantes Beispiel. Dieses Modell, eine umetikettierte Version der früheren Dacia Logan MCV, basiert auf der B0-Plattform und verwendet Motoren von Renault. Vor 2022 stammten rund 20 % der Komponenten der Lada-Modelle aus Importen, hauptsächlich von europäischen Zulieferern, die mit Renault verbunden waren.

Um diese Beschränkungen zu kompensieren, hat Russland seine Anstrengungen zur industriellen Substitution verstärkt. Heute sollen mehr als 75 % der von AvtoVAZ verwendeten Teile lokal sein, was die Abhängigkeit von Importen reduziert. Das gewährleistet die Fortführung bestimmter Modelle und verringert zugleich die Abhängigkeit von europäischen Akteuren.

Eine ethische und strategische Herausforderung

Diese Situation offenbart eine Ambivalenz: Renault hält sich zwar an die geltenden internationalen Sanktionen, bleibt aber indirekt durch das technologische Erbe, das es AvtoVAZ hinterlassen hat, sowie durch seine Fähigkeit, wieder die Kontrolle zu übernehmen, sobald der Krieg endet, auf dem russischen Markt präsent. Vor seinem Rückzug machte Renault nahezu 30 % des russischen Automobilmarktes aus und machte Russland damit zu einem strategischen Markt für den Konzern.

Obwohl der französische Hersteller öffentlich sein Missfallen über das Vorgehen Russlands bekundet hat, wirft seine mögliche Rückkaufvereinbarung Fragen zu seinen langfristigen Absichten auf. Die Zukunft dieser Beziehung wird von der geopolitischen Entwicklung und wirtschaftlichen Zwängen abhängen. Renault scheint, trotz Distanzierung, weiterhin einen Fuß in einem strategischen Markt zu behalten und vermeidet es, die Verbindungen zu einer Branche, in der es ein Schlüsselakteur bleibt, endgültig zu kappen. Man muss sagen, dass es schwer ist, zwischen Ziege und Kohl zu wählen.

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This page is translated from the original post "Lada Largus, le double jeu du groupe Renault en Russie ?" lang Französisch.

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