Wer hätte eine Milliarde, um Europas Batterie-Champion zu retten?
Die schöne Geschichte endet auf die traurigste Weise. Das schwedische Juwel Northvolt hat Insolvenz angemeldet.
Northvolt galt bisher als ein führender Akteur in den europäischen Bemühungen, eine Batterieindustrie für Elektrofahrzeuge aufzubauen, die mit den chinesischen Giganten konkurrieren kann. Das Unternehmen hatte dafür eine Fabrik im Norden Schwedens errichtet, in der mit grüner Energie jährlich Hunderttausende Batterien produziert werden sollten. Aber in den letzten Monaten gingen die Signale vom Grün auf Rot über, und das Unternehmen geriet in eine Krise, weil ihm die Liquidität fehlte, um den Bau dieser Fabrik fertigzustellen und sie ordnungsgemäß betreiben zu können.
Northvolt hat diese Woche zu Recht angekündigt, nach dem Scheitern der Gespräche mit Investoren den Schutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts zu beantragen. Dieses Verfahren entspricht in Frankreich einer procédure de sauvegarde. Es handelt sich also nicht im engeren Sinne um eine Insolvenz, da die Vermögenswerte des Unternehmens nicht eingefroren sind. Es kann seine Tätigkeit fortsetzen, um eine Rettungslösung zu finden. Damit es eine Rettung geben kann, braucht es jedoch frisches Geld — und es geht nicht um ein paar Hunderttausend Dollar, sondern um 1 bis 1,2 Milliarden! Laut den der US-Behörde vorgelegten Unterlagen verfügt das Unternehmen über etwa 30 Millionen Dollar Liquidität gegenüber… 5,8 Milliarden Dollar Schulden!
Der größte Rückschlag kam durch den Verlust des Vertrags mit BMW, das sich von den angekündigten Verzögerungen abschrecken ließ. Der deutsche Hersteller hatte zugestimmt mitzumachen in der Hoffnung, dass Northvolt seine Abhängigkeit von asiatischen Lieferanten verringern würde, allerdings sicher nicht zum Preis von Verzögerungen bei der Produktion seiner neuen Modelle, die auf der Plattform Neue Klasse basieren. Der schwedische Lkw-Hersteller Scania, Anteilseigner und größter Kunde, hat hingegen angekündigt, Northvolt 100 Millionen Dollar zu leihen, um die Wiederaufnahme seiner Tätigkeit zu unterstützen. Die schwedische Regierung scheint ebenfalls bereit zu helfen, allerdings unter der Bedingung, dass Northvolt seine Aktivitäten auf das skandinavische Gebiet konzentriert und seine Expansionspläne in Deutschland und den USA aufgibt. Wenn sich die Welt auf Schweden reduziert…
ZUM WEITERLESEN : CATL-Chassis, weltweiter industrieller Paradigmenwechsel ?
This page is translated from the original post "Qui aurait 1 milliard pour sauver le champion européen de la batterie ?" lang Französisch.
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