Tesla Model 3 und Y: Was verraten die verkürzten Lieferzeiten?

In China nutzt Tesla die verkürzten Lieferzeiten als Verkaufsargument… aufgrund der zu geringen Nachfrage.

Man sagt, jedes Unglück hat auch sein Gutes! Alles hängt von der Darstellung der Ereignisse ab. Genau deshalb zahlen alle großen Marken, ob Automobil oder andere Branchen, sehr viel an Kommunikationsagenturen.

Angesichts des Einbruchs seiner Verkäufe in China (-7 % im Zeitraum Januar-Mai 2024 gegenüber 2023) hat Tesla alles versucht: Preissenkungen, Zinsreduzierungen, weniger Extras, Mietraten-Marketing. Nichts hilft. Die anti-amerikanische Kampagne in China ist heftig und Tesla spürt die Konsequenzen. Es ist auch schwierig mit nur zwei Modellen im Angebot – Model 3 und Model Y – zu konkurrieren, wenn die Konkurrenz subventioniert wird, sehr dynamisch ist und Preise oft 30 % niedriger bei vergleichbarer Leistung sowie mit größerer Originalität bietet.

In China wird der Tesla Model Y Propulsion für 249.900 Yuan (31.880 Euro) und das Model 3 ab 231.900 Yuan (29.500 Euro) verkauft.

Nur 1 Woche Wartezeit

Das Industriekonzept von Tesla basiert auf einer stark rationalisierten Produktion: wenige Optionen und Konfigurationsmöglichkeiten. Daher produziert Tesla und verkauft direkt. Die Logistik ist simpel, Rabatte eher begrenzt. Das ist effizient und die Wettbewerber orientieren sich zunehmend daran. Mit einem Unterschied: Sie überproduzieren nicht, um nur geringe Lagerbestände zu haben.

Doch Tesla gerät ein wenig in die Falle und stellt mittlerweile die Produktion im chinesischen Werk in Shanghai auf Kurzarbeit, um die Produktion mangels Nachfrage zu stoppen.

So sehr, dass die Lieferzeiten nun in China je nach Kaufort drastisch sinken: von 1 bis 6 Wochen für Model 3 und Model Y, was eine Verkürzung um zwei Wochen im Vergleich zu früheren Lieferzusagen bedeutet.

Ein Tesla wie ein Haushaltsgerät bei Amazon zu kaufen, das ist der neue Trick von Tesla. Werden die Verbraucher darauf reagieren? Ungewiss.

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