Mercedes will keine Sanktionen gegen China

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Der deutsche Hersteller sieht durch die Stimme seines Präsidenten, dass die Bestrafung der chinesischen Produktion weltweit schädliche Auswirkungen hätte.

Durch die Stimme ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen hat die Europäische Kommission vor einigen Tagen die Eröffnung einer offiziellen Untersuchung zu den (sehr/zu) großzügigen staatlichen Subventionen Chinas angekündigt. Die europäische Untersuchung, die etwa neun Monate dauern soll, könnte letztlich zu einer Erhöhung der Einfuhrzölle auf chinesische Fahrzeuge führen, was in Peking heftige Reaktionen ausgelöst hat. Dort wurde diese Maßnahme als eindeutiger Akt des Protektionismus bezeichnet. Die Drohungen mit Gegenmaßnahmen wurden schnell auf die gesamte europäische Produktion ausgeweitet und gehen weit über den Automobilsektor hinaus.

Fragmentierte europäische Einheit

Während man sich vorstellen konnte, dass europäische Hersteller angesichts eines schützenden gesetzlichen Schildes erleichtert wären, ist das keineswegs der Fall. Sind die Hersteller verrückt geworden oder sind sie sich der chinesischen Bedrohung nicht bewusst? Es ist weit komplexer als das.

Ola Källenius, der CEO von Mercedes-Benz, erläuterte seine Position in einem Interview mit Bloomberg Television in New York. „Die Öffnung der Märkte ist das, was Wachstum und Wohlstand fördert“, erklärte der Geschäftsführer. „Lasst uns die Märkte offen halten und die Akteure frei konkurrieren.“

Mercedes in mehrfacher Hinsicht von China abhängig

Eine Position, die durch eine sehr relevante Quersicht auf die moderne Automobilproduktion gerechtfertigt ist, die von Komponenten aus allen fünf Kontinenten abhängt. „Wir haben während der Pandemie gelernt, dass Lieferketten zerbrechlich sein können“, argumentierte Källenius. „Es wäre eine völlige Illusion zu glauben, dass wir die Automobilwelt in einzelne Regionen aufteilen können, die nichts miteinander zu tun haben.“

Mercedes fürchtet also um seine Ersatzteilversorgung, doch dieses Argument allein ist nicht vollständig. Um diese klare Position besser zu verstehen, muss man wissen, dass China der wichtigste Markt für Mercedes-Benz ist und etwa ein Drittel seiner Verkäufe ausmacht. Das gilt übrigens auch für Volkswagen, Audi und BMW, die sich bald hinter diese Position stellen sollten.

Seit 2019 gehören zudem die chinesischen Hersteller BAIC und Geely jeweils mit 9 % dem Aktionariat der Daimler Mercedes-Benz Gruppe an. Das verschafft dem Unternehmen den großen Vorteil, in China leichter operieren zu können, doch natürlich hat jede Medaille zwei Seiten. Ein Aktionär hat zu Recht das Recht zu verlangen, dass eine Entscheidung des Unternehmens, an dem er beteiligt ist, nicht gegen seine eigenen Interessen gerichtet ist.

This page is translated from the original post "Mercedes ne veut pas de sanctions contre la Chine" lang Französisch.

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