VinFast kauft seine Autos: genialer Schachzug oder Betrug?

Während die Aktienkurse seit dem Börsengang im Juli 2023 eingebrochen sind, werfen die Praktiken des vietnamesischen Herstellers VinFast Fragen auf.

War es zu schön, um wahr zu sein? In jedem Fall haben sich seit dem Börsengang der VinFast-Aktie an der New Yorker Börse am 28. Juli 2023 einige Vermögen gebildet, während andere Verluste hinnehmen mussten. Die Spekulation lief auf Hochtouren, der Startpreis von 10,30 Dollar stieg schnell auf 84 Dollar am 28. August, da manche nicht die Chance verpassen wollten, ein neues vietnamesisches „Tesla“ zu entdecken.

Doch seit diesem Datum zeigt die Entwicklung nur noch nach unten – und das in schwindelerregenden Ausmaßen: Am Dienstag, den 19. September, notierte die Aktie bei 17,3 Dollar. Einige Investoren haben dabei zwangsläufig hohe Verluste erlitten…

Doch heute steht VinFast im Visier der amerikanischen Börsenaufsicht wegen möglicher Kursmanipulation. Der Grund: VinFast gab aufsehenerregende Verkaufszahlen seiner Modelle bekannt – über 11.300 verkaufte Autos im ersten Halbjahr 2023 für einen neuen Akteur. Tatsächlich wurden jedoch etwa die Hälfte dieser Käufe von einer Gesellschaft getätigt, die VinFast gehört, nämlich VinGroup, vor allem um eine Taxiflotte zu betreiben.

Dies ist keineswegs illegal, relativiert aber das Interesse der Kunden an der vietnamesischen Firma. Deshalb ist der Aktienkurs eingebrochen, da das Vertrauen erschüttert wurde. Und wie nachhaltig ist die wirtschaftliche Tragfähigkeit, wenn das Geld nur den Besitzer wechselt?

Von nun an wird jede Verkaufszahlenmeldung verdächtig sein. Gleiches gilt für große Entwicklungsversprechen und Pläne einer Expansion in Indien (eine Absichtserklärung vom 15. September, um Tesla nachzueifern) oder anderes. VinFast hat große Ambitionen und scheint schnell voranzukommen. Achtung jedoch, sich nicht die Flügel zu verbrennen, indem man alles überstürzt angeht.

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