Der Unmut über die Schließung des Busbahnhofs Bercy wächst
Als Reaktion auf die Ankündigungen der Pariser Stadtverwaltung kritisiert die FNTV (Nationale Föderation für den Personenverkehr) die voreilige Schließungsentscheidung von Bercy-Seine ohne Alternative.
Der erste Beigeordnete (PS) der Stadt Paris, Emmanuel Grégoire, hat mit der Ankündigung der Schließung des Bahnhofs, wie wir ihn heute kennen zum Ablauf der „Laufzeit des öffentlich-rechtlichen Dienstleistungsvertrags, der uns mit dem Betreiber verbindet“, also kurz nach Ende der Olympischen Spiele, ein Pulverfass entzündet. Die Stadtverwaltung plant anschließend, „die Verwaltung zu erneuern und dem zukünftigen Betreiber zu untersagen, Fernreisebusse dort zu stationieren“. Der Platz soll dann zu einem Parkplatz mit großer Kapazität für touristische Reisebusse umfunktioniert werden, denen die Einfahrt ins Pariser Stadtzentrum verboten ist.
Die Fédération Nationale des Transports de Voyageurs (FNTV) reagierte prompt, indem sie dem Pariser Politiker „ihre große Sorge und das vollständige Unverständnis der Branche hinsichtlich der katastrophalen Folgen dieser einseitigen, nicht abgestimmten Entscheidung ohne Alternativvorschläge“ mitteilte. Der Verband erinnert daran, dass die Mehrheit der Hauptstädte in Europa und weltweit über angemessene Busbahnhöfe verfügt. Dies ist eine Tatsache, und Reisende, die Europa kostengünstig mit dem Bus durchqueren, kennen diese wichtigen Haltepunkte ihrer Reisen gut. Doch dafür müssen ausreichende Parkmöglichkeiten vorhanden sein, um den Verkehrsfluss aufnehmen zu können, sowie zufriedenstellende Bedingungen hinsichtlich Sicherheit, Information und Komfort gewährleistet sein – was bei Bercy-Seine bei Weitem nicht der Fall ist.
Bercy-Seine unzumutbar?
Wem also die Schuld geben? Die Pariser Stadtverwaltung verweist lediglich auf den Zustand des Busbahnhofs und den Mangel an Investitionen der Betreiber für dessen Instandhaltung, während die FNTV es vermeidet, einen Verantwortlichen für diese der Stadt der Lichter unwürdige Unzumutbarkeit zu benennen. Ein Trauerspiel aus mangelndem Engagement und fehlendem guten Willen.
Wesentlich, und das ist sicherlich das Wichtigste, ist es ein echter Skandal, nicht wenigstens das Minimum zu tun, um die jährlich 5 bis 9 Millionen Fahrgäste (je nach Quelle…) würdig zu empfangen, die den Bahnhof für Inlandsverbindungen nutzen.
Die Pariser Stadtverwaltung hat ihre Ablehnung von Fernreisebussen nie verborgen. Eine eher politische denn logische Haltung, aber nicht überraschend, wenn diese Busse als „Macron-Busse“ bezeichnet werden. Ein echtes Ärgernis, denn dieses Verkehrsangebot ermöglicht es, tariflich auf die einkommensschwächsten Menschen zugeschnittene Preise anzubieten und hat sich als ökologische und soziale Transportlösung bewährt.
Den Dialog eröffnen
Die FNTV ist außerdem der Ansicht, dass die Umwandlung des Bercy-Seine-Bahnhofs in einen ausschließlich touristischen Busparkplatz den Bedürfnissen dieser Busse nicht gerecht wird. Der Bahnhof liegt tatsächlich weit von den wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt entfernt, und Ein- und Ausstiege könnten diesen bereits stark frequentierten Bereich zusätzlich verstopfen.
Die FNTV zeigt Anstand, indem sie nicht in eine Überbietung von Bösgläubigkeit und verzerrten Zahlen verfällt. Sie fordert vor jeglicher Schließung die Eröffnung eines Nachdenkens über eine glaubwürdige Alternative, die den Bedürfnissen gerecht wird, um die „Macron-Busse“ und ihre Fahrgäste rund um die Uhr innerhalb von Paris oder dessen unmittelbarer Peripherie mit starker multimodaler Anbindung aufzunehmen, damit weiterhin eine verkehrsmittelübergreifende und autofreie Erreichbarkeit gewährleistet ist. Der Ball liegt nun bei Anne Hidalgo.
This page is translated from the original post "La grogne monte autour de la fermeture de la Gare routière de Bercy" lang Französisch.
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