Essai des MQi GT Evo: Hält der leistungsstärkste Niu, was er verspricht?
Mit dem MQi GT Evo möchte Niu jene ansprechen, die ein 125er Äquivalent suchen, das auch aus der Stadt herausfahren kann. Der Scooter hat echte Argumente, aber nicht alles ist perfekt.
Als wichtiger Akteur im Bereich der elektrischen Zweiräder hat Niu in den letzten Jahren sein Angebot erheblich erweitert. Seine Reihe unterteilt sich jetzt in drei große Modellfamilien: die UQi, die NQi und die MQi. Der MQi GT Evo, der uns heute interessiert, gehört zur Kategorie der 125 cc Äquivalente. Mit seinem 5 kW Motor ist es das leistungsstärkste Modell des chinesischen Herstellers.
Im Gegensatz zu einigen seiner Konkurrenten hat Niu nie versucht, den Stil der berühmten Vespa zu kopieren. Beim MQi GT Evo ändert die Marke ihre Ausrichtung nicht: Der Scooter hat ein eigenes Design, das insgesamt gut ankommen sollte. Die Linien sind eher einfach und ausgewogen. Der charakteristische runde Scheinwerfer im Niu-Stil ist weiterhin vorhanden.

Praktische Aspekte und Ergonomie: 2/4
Da Niu sich entschieden hat, beide Batterien unter dem Sitz zu platzieren, hat der Scooter keinen Kofferraum im eigentlichen Sinne. Man muss sich mit einem kleinen Stauraum zufrieden geben, der gerade genug Platz für einige persönliche Gegenstände bietet.
Das farbige Instrumentarium ist sehr umfangreich. Ladelevel, verbleibende Reichweite, zurückgelegte Strecke, Uhrzeit, Fahrmodus: Es fehlt an nichts! Eine Nachricht erscheint sogar, um darauf hinzuweisen, dass der Seitenständer ausgeklappt ist. Allerdings ist das Display aufgrund von Reflexionen auf der Kunststoffabdeckung nicht immer gut lesbar.

Die Ergonomie ist nicht perfekt, da die Bedienelemente zu nah beieinander liegen. Der Knopf für die Warnblinkanlage ist besonders schwer zu finden. Das ist kein gravierender Mangel, aber es bleibt lästig, besonders bei einem städtischen Scooter, der per Definition oft im Zwischenraum fahren muss! Positiv ist jedoch die automatische Abschaltung der Blinker, die im Alltag sehr praktisch ist.
Der Sitz ist groß genug, um bequem einen Beifahrer unterzubringen. Dieser kann sich an den beiden großen Griffen auf beiden Seiten festhalten. Er sollte auch gut festhalten, denn der Scooter beschleunigt stark!
Fahren: 4/6
Der Niu MQi GT Evo, der recht hoch ist, wird großen Fahrern gefallen. Personen unter 1,80 m werden allerdings Schwierigkeiten haben, ihren Fuß auf den Boden zu setzen. Die sehr aufrechte Fahrposition ist angenehm. Sie wäre wahrscheinlich umstrittener gewesen, hätte Niu die Batterien unter dem Boden angebracht. Den Stauraum zu opfern, um eine gute Fahrposition zu erzielen, ist somit eine nachvollziehbare Entscheidung.

Der Motor liefert eine Nennleistung von 5 kW mit Spitzenleistungen von 6,5 kW. Da er direkt in das Hinterrad integriert ist, benötigt der MQi GT Evo weder einen Riemen noch eine Kette. Er ist somit extrem leise, der Motor erzeugt ein kaum hörbares Pfeifen.
In Bezug auf die Leistung hält der MQi GT Evo alle seine Versprechen. Während er in den ersten Metern relativ sanft ist, wird die Beschleunigung schnell heftiger. Beim Anfahren werden die meisten 125 cc Benzinscooter deutlich geschlagen. Man benötigt sogar eine kleine Eingewöhnungszeit, um zu lernen, mit dem Temperament des Scooters umzugehen, aber man hat schnell viel Spaß daran, den Gasgriff voll aufzudrehen, sobald die Straße frei ist.
Man schätzt auch die Durchzugskraft des Motors, die das Einfügen in den fließenden Verkehr erleichtert. Darüber hinaus ermöglicht die hervorragende Beschleunigung, schnell wieder Geschwindigkeit aufzunehmen, wenn es notwendig ist.

Das Fahrwerk erscheint hingegen etwas leicht. In der Stadt funktioniert alles gut: Die Federung absorbiert Unebenheiten gut, die kombinierte Bremse mit Doppelbremsen hat ordentlich Biss, und der Scooter verhält sich insgesamt ziemlich stabil. Allerdings wird es auf den großen Straßen schwieriger. Über 80 km/h beginnt der NQi GT Evo zu vibrieren und wirkt instabil. Das mag vielleicht nur ein Eindruck sein, ist aber nicht gerade angenehm. Das Fehlen von ABS ist ebenfalls nicht beruhigend. Darüber hinaus quietschte eine der beiden Bremsen bei unserem Testmodell stark. Etwas überraschend für einen Scooter mit weniger als 500 km auf dem Zähler.

Der Scooter bietet die Wahl zwischen drei Fahrmodi: Eco, Dynamik und Sport. Der erste limitiert auf etwa 50 km/h, der zweite auf etwa 80 km/h, und der dritte ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Die Wahl des Modus hat auch Einfluss auf die Beschleunigung. Die heftigen Beschleunigungen, die wir erwähnt haben, sind dem Sportmodus vorbehalten. Im Alltag ist der mittlere Modus wahrscheinlich der beste Kompromiss zwischen Leistung und Reichweitenbewahrung.
Reichweite und Laden: 4/6
Die beiden Batterien des MQi GT Evo haben eine Gesamtkapazität von 3,74 kWh. Laut Niu ermöglichen sie eine Reichweite von etwa 75 km, wenn sie zu 100 % geladen sind. Überraschenderweise entspricht die Herstellerangabe der Realität und könnte sogar etwas pessimistisch erscheinen. Nach einer Strecke von 70 km hatten wir noch 20 % Batterieladung übrig. Sicher, wir haben den Sportmodus nicht exzessiv genutzt, aber wir haben auch nicht versucht, die Reichweite maximal zu optimieren. Dennoch sind 75 km oder sogar etwas mehr nicht besonders viel für einen elektrischen Scooter mit zwei Batterien. Einige Konkurrenten können heute mit einer Ladung weiter fahren. Ein Super Soco CPX hat beispielsweise eine Reichweite von 140 km mit zwei Batterien.
Wie oft bei elektrischen Zweirädern hat der Ladelevel einen großen Einfluss auf die Leistung. Unter 30 % wird der MQi GT Evo bei der Beschleunigung merklich langsamer und hat Schwierigkeiten, Geschwindigkeit zu gewinnen, insbesondere in Steigungen.
Das Laden kann direkt am Scooter erfolgen. Die meisten Nutzer werden jedoch gezwungen sein, die Batterien herauszunehmen, um sie zu Hause zu laden. Da jede Batterie 14 Kilogramm wiegt, ist der Transport nicht einfach, sollte es Treppen zu steigen geben.
Eine vollständige Aufladung dauert etwa 5 Stunden. Der Ladegerät erzeugt zu Beginn keinen Lärm, aber sehr schnell wird ein Ventilator eingeschaltet, der ein störendes Geräusch erzeugt. Eine Lichtanzeige auf den Batterien gibt einen Überblick über den Ladelevel.

Preis und Ausstattung: 3/4
Für 4999 € ist der Niu MQi GT im Vergleich zu einem elektrischen 125er recht erschwinglich. Während er weniger leistungsfähig ist, kostet der Yadea C1S Pro beispielsweise 700 € mehr. Auch der Super Soco CPX mit zwei Batterien ist teurer (+591 €), bietet jedoch auch eine bessere Reichweite. Man sollte nicht vergessen, dass der Bonus, der je nach Batteriekapazität variiert, die Preisunterschiede zwischen zwei Scootern nivellieren oder verstärken kann. Der Zuschuss ist beispielsweise beim CPX höher als beim MQi GT (467 vs. 675 €).
Trotz des günstigen Preises wird beim MQi GT nicht auf Ausstattung verzichtet. Er verfügt über ein schlüsselloses Startsystem, eine Alarmanlage, einen USB-Anschluss und einen Tempomat. Niu hat außerdem eine mit dem Scooter verbundene Anwendung entwickelt, die beispielsweise das Geolokalisieren oder das Nachverfolgen früherer Fahrten ermöglicht.
Fazit zum Niu MQi GT Evo: 13/20
Mit dem MQI GT Evo bietet Niu ein schnelles 125er Äquivalent zu einem erschwinglichen Preis. Insgesamt gelungen, wird dieser Scooter perfekt für diejenigen sein, die hauptsächlich in der Stadt fahren. Für regelmäßige Fahrten auf Schnellstraßen ist er jedoch etwas zu leicht. Aufgrund seiner begrenzten Reichweite einerseits und auch aufgrund mangelnder Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Man sollte zudem im Hinterkopf behalten, dass die Leistung abnimmt, je mehr der Scooter entladen wird. Wenn Sie die volle Leistung benötigen, bleibt Ihnen also nichts anderes übrig, als daran zu denken, die Batterie aufzuladen, bevor sie sich erheblich entlädt!
Fotogalerie
























Technische Daten Niu MQi GT Evo
| Leistung / Drehmoment | 5 kW / 45 Nm |
| Batterie | 1,87 kWh X 2 |
| Ladezeit | 5 Stunden |
| Höchstgeschwindigkeit | 100 km/h |
| Reichweite (Herstellerangabe) | 75 km |
| Abmessungen | 194 × 700 × 1171 cm |
| Sitzhöhe | 816 mm |
| Gewicht | 128 Kilogramm |
| Garantie | 2 Jahre |
This page is translated from the original post "Essai MQi GT Evo : le plus puissant des Niu tient-il ses promesses ?" lang Französisch.
Wir empfehlen Ihnenauch:
Weitere Artikel auch
