Droht Deutschland das Verbot von Verbrennungsmotoren?
Der deutsche Verkehrsminister will kein striktes Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren und möchte synthetische Kraftstoffe fördern.
Die Europäische Union möchte schnell bei ihren Zielen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen vorankommen. In ihrem Plan „Fit for 55“ strebt sie bis 2030 eine Reduktion um 55 % im Vergleich zu den Werten von 1990 an, bevor 2050 die Kohlenstoffneutralität erreicht werden soll.
Der Automobilsektor ist dabei ein großer Akteur, da er für ein Viertel verantwortlich ist. Diese Industrie muss daher die CO2-Emissionswerte neuer Fahrzeuge signifikant senken, um sich auf ein Verbot von Modellen mit Verbrennungsmotoren im Jahr 2035 einzustellen. Doch nicht alle Länder sind mit dieser Regelung einverstanden.
Das Thermische durch synthetische Kraftstoffe retten?
In Deutschland hat der Verkehrsminister am Montag, den 21. Februar, seinen Widerspruch geäußert. Volker Wissing möchte, dass „Verbrennungsmotoren eine Option bleiben, sofern sie ausschließlich mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden“. Diese Woche traf er sich mit seinen europäischen Amtskollegen, um über die Dekarbonisierung des Verkehrs zu sprechen.
Doch ist diese Lösung realistisch? Momentan fährt kein Fahrzeug mit dieser Energie, während fast 10 % des Neuwagenmarktes bereits elektrisch ist. Selbst langfristig ist es schwer zu glauben, dass diese synthetischen Kraftstoffe eine weitverbreitete Energiequelle werden können, wie es bei Batterien der Fall ist.

Heute haben nur wenige Projekte einen industriellen Umfang. Ein Beispiel ist das von Porsche und Siemens in Chile, das 2026 mit einer signifikanten Produktion von 550 Millionen Litern rechnet. Das wäre das Äquivalent zum Verbrauch von 550.000 Fahrzeugen, also 5,5 % des derzeitigen europäischen Marktes. Besonders die Hersteller sehen darin nur Vorteile für die Erhaltung alter Fahrzeuge oder im Motorsport. Tatsächlich testet Porsche diesen Kraftstoff im GT3 Cup, und sogar die Königsdisziplin der Rallye WRC hat bereits damit begonnen.
Ein Minister, der kein Befürworter von 100 % Elektro ist
Im Januar hatte der Liberale Volker Wissing bereits den Plan der Koalition in Frage gestellt. Nach der Wahl 2021 hatten die verschiedenen Parteien das Ziel von 15 Millionen Elektrofahrzeugen bis 2030 in Deutschland verkündet. Wissing fügte jedoch hinzu, dass „natürlich auch die Hybride ihren Beitrag leisten werden“, was der 100 % elektrischen Zielvorgabe seiner Amtskollegen widerspricht.
Zur gleichen Zeit äußerte er in einem Interview mit dem Handelsblatt, dass er synthetische Kraftstoffe nur für Schiffe und Flugzeuge für legitim hielt. Hat er seine Meinung geändert? Oder hat er gegenüber der deutschen Automobilindustrie nachgegeben, die gerade in diese Energiequelle, wie Porsche, investiert?
Welche Länder wollen Verbrennungsmotoren verbieten und wann?
Frankreich hat noch kein offizielles Datum. Das Land hat 2017 lediglich ein Ziel für 2040 festgelegt, ohne einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, und dabei die Gelegenheit des Mobilitätsorientierungsgesetzes im Jahr 2019 verpasst. Dennoch heißt es auf der Website des Ministeriums für ökologische Transition, dass „Frankreich das Ziel der Beschleunigung dieser Entwicklung teilt“.
Der Text enthält jedoch einen Vorbehalt, indem er präzisiert „eine technologieoffene Vorgehensweise zu wahren, die leistungsstarke Plug-in-Hybride nicht ausschließt“. Tatsächlich ist Stellantis stark in diese Technologie investiert und führt 2022 den Markt mit seinen Peugeot 3008, 308 und Citroën C5 Aircross Hybrid an. Italien hat ebenfalls eine Ausnahme gefordert, diesmal für seine Luxusmarken Lamborghini und Ferrari. Das Land möchte verhandeln, hat jedoch noch keine offizielle Unterstützung von der EU erhalten.

Andere Länder haben sich stark verpflichtet. So auch das Vereinigte Königreich, das nicht über eine so starke Automobil-Lobby verfügt wie andere. Die Regierung von Boris Johnson hat beschlossen, das Verbot von Verbrennungsmotoren auf 2030 vorzuziehen, nachdem ursprünglich 2035 vorgesehen war. Die Niederlande haben denselben Weg eingeschlagen, ebenso wie Schweden. Diese Märkte haben sich bis 2021 zu etwa 20 % elektrisch gewandelt.
Doch das ehrgeizigste Land ist Norwegen. Das skandinavische Heimatland hat mit über 83 % Elektrofahrzeugen im Januar Pionierarbeit geleistet. Es hofft, Benzin, Diesel, aber auch Hybride bis 2025 verschwinden zu sehen.
Zu lesen auch: Plug-in-Hybridfahrzeuge: Ein neuer CO2-Test in Europa?
This page is translated from the original post "L’interdiction des voitures thermiques menacée par l’Allemagne ? " lang Französisch.
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