Ist Elon Musk der schlimmste Feind von Tesla?

Die Eskapaden des Milliardärs haben lange Zeit dem Bekanntheitsgrad von Tesla genutzt. Doch das schöne mediale Uhrwerk gerät ins Stocken.

„Ob man gut oder schlecht über mich spricht, ist egal. Hauptsache, man spricht über mich!“ Dieses Zitat stammt nicht von Elon Musk, sondern von Léon Zitrone. Wer könnte die Massenpsychologie besser verstehen als solch eine Medienlegende? Doch in den 1980er Jahren hatten soziale Netzwerke noch nicht dieses schreckliche und unerbittliche Volksgericht etabliert, dem keine Tat und Geste entkommt. Ganz gleich, ob man mächtig oder armselig ist.

Heute gibt es eine Elvis Musk mit zwei Gesichtern. Das erste ist der rätselhafte und faszinierende Geschäftsführer einer der bekanntesten Automarken der Welt und ein visionärer Eroberer des Weltraums mit SpaceX. Ein Mann, der das Model S lancierte, als niemand an die kurzfristige Zukunft der Elektromobilität glaubte. Das andere ist das Gesicht der Zerstörung eines der meistgenutzten sozialen Medien der Welt, Twitter. Seit er das Unternehmen 2022 übernommen hat, haben Musks unerklärliche Entscheidungen bei Twitter, vermeintlich im lobenswerten Bemühen, der freien Meinungsäußerung Priorität einzuräumen, sowohl Nutzer als auch Werbekunden verprellt. Das Unternehmen soll heute finanziell desaströs dastehen, aber schlimmer noch, das Image hat gelitten: Twitter verlässt die Bühne und wird zu X, um sich der dunklen Seite anzuschließen. Und Musk verdirbt unermüdlich weiter sein persönliches Image durch zahlreiche oft abstoßende Tweets.

Die jüngsten Enthüllungen des Wall Street Journal über einen exzessiven und dauerhaften Drogenkonsum bereiten den Führungskräften seiner Unternehmen große Sorgen. Wie könnte eine staatliche Organisation wie die NASA weiterhin Musks Raketen finanzieren?

Diese Situation führt dazu, dass sich einige Konsumenten, selbst die Tesla-Treuesten, aufgrund ihrer Abneigung gegen den CEO der Marke von ihr abwenden könnten. Eine Möglichkeit, sein Fehlverhalten nicht länger zu billigen. Fragen Sie die Luxusmarke Dior, wie viel Mühe sie aufwenden musste, um ihr Image nach den Eskapaden ihres Kreativdirektors John Galliano wieder aufzupolieren!

Früher war es ziemlich schwer, die Aussagen von Musk und von Tesla auf X zu unterscheiden. In letzter Zeit ist jedoch deutlich geworden, dass der Hersteller seine Kommunikation wieder unter Kontrolle gebracht hat, indem er positive Botschaften vervielfacht und vor allem die wildesten Gerüchte entkräftet. Sicherlich profitiert er weiterhin vom Ruhm seines Chefs, aber er sortiert sehr sorgfältig zwischen wahr und unwahr.

Wenn das Image von Tesla Schaden nehmen kann, hat der Hersteller dennoch einen entscheidenden Trumpf in der Hand: die Qualität seiner Modelle! Die meisten Verbraucher werden mit Sicherheit weiterhin eine Tesla kaufen, solange das Unternehmen gute Autos zu einem wettbewerbsfähigen Preis produziert. Das Tesla Model 2 für unter 25.000 Euro könnte dabei helfen, darüber hinwegzusehen… schließlich sprechen wir ja nur vom Auto.

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