Tesla: Diese Radkappen versprechen +10% Reichweite. Betrug?
Der amerikanische Spezialist für Tesla-Zubehör, HALOBLK, präsentiert aerodynamische Radkappen. Wundermittel oder einfacher Hype?
Der Aufschwung der Elektrofahrzeuge hat eine alte Ingenieursobsession wieder in den Vordergrund gerückt: die Aerodynamik. Jeder gewonnene Widerstandspunkt zeigt sich direkt in zusätzlichen Kilometern Reichweite. Unter den sichtbarsten Lösungen sind sogenannte „aerodynamische“ Radkappen auf dem Markt erschienen. Ihr Versprechen ist einfach: die durch die Räder erzeugten Turbulenzen zu reduzieren, um die Reichweite zu verlängern. Einige Hersteller, wie HALOBLK mit seinen HALODISC 2, die für das Tesla Model Y bestimmt sind, versprechen sogar +10 % Reichweite. Ein absolut verrückter Wert, denn bei einer Long Range Rear-Wheel Drive-Version mit bereits 600 km Reichweite entspräche das einem Gewinn von 60 km! Aber was sagen Wissenschaft und Erfahrungsberichte wirklich hinter diesem verlockenden Versprechen?

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Ein echtes, aber begrenztes Konzept
Zunächst muss man anerkennen, dass das Prinzip solide ist. Die Räder sind eine bedeutende Quelle aerodynamischer Störungen: Sie bewegen Luft, erzeugen Wirbel und erhöhen den Widerstand. Flache und profilierte Radkappen ermöglichen es, diesen Luftstrom zu lenken. Tesla selbst rüstet seine Model 3 und Model Y mit sogenannten „Aero“-Radkappen aus, deren Wirksamkeit im Windkanal getestet wurde.
In der Realität liegt der gemessene Gewinn auf der Autobahn mit solchen Zubehörteilen im Bereich von 2 bis 5 %. Ausreichend, um ihre Serienausstattung bei bestimmten Konfigurationen zu rechtfertigen, aber weit davon entfernt, ein Fahrzeug zur Effizienzchampion zu machen. 10 % entsprechen eher dem, was Hersteller nach jahrelanger Optimierung insgesamt erreichen (Karosserie, Unterboden, Reifen, Leistungselektronik). Das ist bei den beiden Generationen des Tesla Model Y der Fall, wobei die seit 2025 erhältliche Juniper-Generation dies erreicht. Zu glauben, dass eine einfache Plastik-Radkappe diesen Milliardenentwicklungsaufwand allein egalisieren könnte, ist mehr als zweifelhaft.

Unabhängige Tests und Skepsis
Die amerikanischen Fachmedien (insbesondere TesBros) berichten von einem realen Gewinn von etwa 4 bis 5 % auf der Autobahn mit den HALODISC, was bereits über den meisten Standard-Radkappen liegt. Reddit hingegen zeigt geteilte Skepsis: „5–10 % mehr? Wollt ihr damit sagen, man gewinnt plötzlich 30 Meilen?“, wundert sich ein Model Y-Besitzer.
Diese Reaktionen illustrieren gut die Diskrepanz zwischen Werbeversprechen und der Wahrnehmung erfahrener Nutzer. Die schmeichelhaftesten Zahlen entsprechen wahrscheinlich extrem optimierten Testbedingungen: hohe konstante Geschwindigkeit, optimal aufgepumpte Reifen, kein Seitenwind, ideale Temperatur… all diese Bedingungen treffen im echten Leben selten zusammen.
Schlussendlich sollte man HALODISC vor allem für das kaufen, was sie wirklich bieten: einen markanten Look, Schutz für die Felgen und ein kleines Effizienz-Plus. An einen Sprung von 10 % Reichweite zu glauben, wäre, sich von zu ambitionierter Werbung mitreißen zu lassen.
Radkappen, die sich kaum amortisieren lassen?
Bei einem Preis von etwa 300 Euro für den Satz mit vier HALODISC können sie eigentlich nicht durch die versprochene Energieeinsparung gerechtfertigt werden. Bei einem realistischen Reichweitengewinn von etwa 3 % entspricht das einer Einsparung von kaum 0,10 € pro 100 km bei einem durchschnittlichen Strompreis von 0,22 €/kWh in Frankreich im Jahr 2025. Es müsste also fast 283.000 km gefahren werden, um die Anfangsinvestition zu amortisieren. Anders gesagt: Ihr Nutzen liegt nicht in der energetischen Rentabilität, sondern vielmehr in der Optik, dem Felgenschutz und dem kleinen psychologischen Bonus einer leicht erhöhten Reichweite.
Und Sie, wie sehen Sie das? Schreiben Sie Ihre Meinung in die Kommentare.
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This page is translated from the original post "Tesla : ces enjoliveurs promettent +10% d’autonomie. Arnaque ?" lang Französisch.
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