Tesla Model 3 & Y: Acceleration Boost kommt als Option

Für rund 2000 € beschleunigen die Tesla „Große Reichweite Allrad“ 0,6 Sekunden schneller auf 100 km/h. Was bleibt den Performance-Modellen?

Seien wir ehrlich: mit dem sukzessiven Erscheinen der Tesla Model 3 und Model Y Große Reichweite Heckantrieb (jeweils 702 und 600 km Reichweite) hatten die Allrad‑Versionen jegliche Relevanz verloren. Teurer, weniger großzügig bei der Reichweite – wozu also, wenn man nicht in den Bergen wohnt?

Tesla musste dem also wieder Sinn geben, hatte aber auch nicht 50 Lösungen außer, mehr Leistung freizuschalten… und damit wiederum die Reichweite weiter zu reduzieren. Das ist ein bisschen der Hund, der sich in den Schwanz beißt, aber manche kindischen Gemüter liiiieben Leistung und Beschleunigungswerte, um am Mautschalter anzugeben.

Faktisch hat Tesla deshalb bereits die Option – denn es handelt sich eindeutig um eine Option – Acceleration Boost für seine Model 3 und Model Y Große Reichweite Allrad in Asien und Australien eingeführt. Nordamerika steht als nächstes auf der Liste, dann Europa. Über die Tabelle der Verbräuche und Leistungen wussten wir bereits, dass diese Versionen gegenüber den Performance‑Varianten ein Leistungsdefizit von 95 kW (130 PS) bei der Model 3 und 15 kW (20 PS) bei der Model Y aufweisen.

Verdient Tesla leicht Geld?

In Australien kostet die Option 3000 australische Dollar, also etwa 1900 Euro. Gleiches in China mit 14.100 Yuan, also 1880 Euro. Tesla nennt keine zusätzlichen Leistungswerte, doch alles deutet darauf hin, dass die Zahlen denen der Performance‑Modelle angeglichen werden. Die Beschleunigung der Model 3 Große Reichweite Allrad fällt damit von 4,4 auf 3,8 Sekunden, während die Performance 3,4 Sekunden angibt. Der Zeitunterschied würde größtenteils auf die schmalere Reifenbreite zurückzuführen sein, die das Grip‑Niveau begrenzt.

Tesla hat diese Acceleration‑Boost‑Option demnächst auch für die Model Y angekündigt, ohne auch hier Zahlen zu nennen; die Performance beschleunigt bereits auf 100 km/h in 3,7 Sekunden, gegenüber 5,0 Sekunden für die Allrad‑Version.

Bleibt, dass das Vorgehen von Tesla einmal mehr überrascht. Diese Option, die den Kunden erneut ein bisschen mehr Geld abnimmt, obwohl es sich lediglich um eine Codezeile handelt, die per Smartphone‑App aktiviert werden kann, wäre es nicht sinnvoller gewesen, sie kostenlos anzubieten? Denn letztlich werden die Model 3 und Model Y Große Reichweite Allrad dadurch nicht relevanter, im Gegenteil: teurer und weiterhin weniger großzügig bei der Reichweite.

Das ist der Hund, der sich in den Schwanz beißt…

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