Nissan Qashqai e-Power: Test des „Seriehybrids“ SUV
Der SUV Nissan Qashqai kommt mit einem Reichweitenverlängerer, der bereits seit Jahren in Japan erhältlich ist. Kann er sich in Europa durchsetzen?
Das Prinzip dieses Fahrzeugs ist nicht neu. In den letzten fünfzehn Jahren haben bereits Modelle wie Opel Ampera, BMW i3 oder i8 auf ein ähnliches Verfahren zurückgegriffen. Es besteht aus einem Elektromotor, der seine Batterien mit einem kleinen Verbrennungsmotor auflädt. Dieser dient als Generator und ist nicht mit einer Antriebswelle verbunden.
Für Nissan ist das System ebenfalls nicht neu, da es den Note in Japan seit 2017 ausstattet. Allerdings ist die e-Power-Version des Qashqai 100% neu. Sie kombiniert zum ersten Mal einen 1,5-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor (156 PS, aus dem Hause Infiniti) mit einer elektrischen Maschine von 190 PS. Im Note handelt es sich um einen 1.2 (ebenfalls Dreizylinder), aber mit einer Leistung von 80 PS, für ein Auto, das nur 129 PS entwickelt.
Nissan behauptet, dass eine solche Kombination von Technologien eine überlegene Energieeffizienz bei geringeren CO2-Emissionen ermöglicht. „Es gibt keine Kompromisse bei den Fahrleistungen“, erklärt David Moss, Senior Vice President für Forschung und Entwicklung im europäischen Technischen Zentrum von Nissan, „Dank der rein elektrischen Antrieb zu den Rädern ist die Beschleunigung sofort und es gibt kein Getriebe. So gibt es keine Drehmomentunterbrechung oder Leistungsübertragung“.
Im Innenraum ändert sich nichts
Diejenigen, die die aktuelle und dritte Generation des Qashqai kennen, werden sich nicht fremd fühlen. Auch wenn die Außenabmessungen recht kompakt sind, ist der Platz im Innenraum in beiden Reihen angemessen. Und die Implementierung der e-Power-Technologie wirkt sich nicht auf das Innenvolumen aus.

Die Verarbeitungsqualität ist in manchen Punkten verbesserungswürdig, insbesondere bei den Montagen im unteren Bereich des Armaturenbretts, aber visuell machen die Materialien einen guten Eindruck. Auf dem digitalen Armaturenbrett ändert sich bis auf einige spezifische Piktogramme für diese elektrifizierte Version nichts.
Das Fahrzeug ist gut ausgestattet, mit technologischen Attributen, die es im Wettkampf der kompakten SUVs favorisieren. So können Nutzer die Google Street View-Funktion nutzen, aber auch eine qualitativ hochwertige 360°-Kamera, was im Segment nicht häufig vorkommt.
Ein ziemlich neues Funktionsprinzip
Beim Lesen des technischen Datenblatts des Fahrzeugs erwartet man, längere Zeit im reinen Elektro-Antrieb zu verbringen. Man geht davon aus, dass der Verbrennungsmotor die Batterien nur auflädt, wenn sie erschöpft sind.
In Wirklichkeit arbeitet das Ganze nach anderen Gesetzen, und die Starts des Dreizylinders sind zahlreich. Es geht eher darum, die Batterien (von bescheidener Kapazität, etwa 2 kWh) bedarfsgerecht aufzuladen. Bei dem Modell, das zur Verfügung gestellt wurde und als Prototyp am Ende der Entwicklung gilt, sind die Starts häufig und etwas vibrieren.

Abgesehen vom Geräusch ist der Eindruck, ein Elektrofahrzeug zu fahren, sehr real. Und das aus gutem Grund: Nur der Elektromotor treibt die Räder an und der Fahrer profitiert von einem Drehmoment von 330 Nm schon beim Start.
Der Benzinmotor mit variabler Verdichtung arbeitet nach einer Strategie namens Linear Tune. Dieses System erhöht schrittweise die Drehzahl des Verbrennungsmotors in Abhängigkeit von den Energiebedürfnissen des Elektromotors. Linear Tune versucht somit, dem unangenehmen Gefühl entgegenzuwirken, das mit einer als unnötig empfundenen Erhöhung der Drehzahl verbunden ist.
Schließlich kann bei starker Beschleunigung oder hoher Geschwindigkeit die Steuereinheit des e-Power-Systems die vom Benzinmotor erzeugte Energie direkt an den Elektromotor leiten, über den Wechselrichter. Dadurch ergänzt sie die Energie, die aus der Batterie kommt.
Ein urbaner SUV auch
Ist das das Schicksal dieser elektrifizierten Version? Nissan ist der Meinung, basierend auf eigenen durchgeführten Studien, dass Fahrer solcher Fahrzeuge über 70% ihrer Zeit in städtischen oder vorstädtischen Gebieten verbringen.

Doch mit einer solchen Leistung ist der Qashqai e-Power in der Lage, sich auf allen Arten von Strecken zu bewegen. Er bietet auch die Möglichkeit, in einem optisch elektrischen Fahrzeug zu fahren, ohne dass man es jemals aufladen muss. In Bezug auf den Verbrauch verhält er sich im Gegensatz zu einem Verbrenner. In der Stadt, wo das Fahrzeug seine Regenerationsfähigkeit am meisten nutzen wird, dürfte er am sparsamsten sein.
Gerade in urbanen Gebieten kommt man in den Genuss des e-Pedal-Modus, der ermöglicht, durch alleinige Nutzung des Gaspedals starke Verzögerungen (bis zu 0,2 g, was die beiden Hinterräder aktivieren kann) zu genießen. Achtung, dieser Prozess führt nicht zum völligen Stillstand des Fahrzeugs, und der Fahrer muss aufmerksam bleiben und die Bremsen nutzen, um anzuhalten.
Verbrauch: Es bleiben einige Unklarheiten
Das Auto kommt voraussichtlich erst Ende des Sommers zu uns. Daher kann der japanische Hersteller noch keine homologierten Verbrauchsdaten liefern. Im kombinierten Zyklus wird jedoch mit einem Kraftstoffverbrauch von etwa 5,3 l /100 km gerechnet, und die CO2-Emissionen betragen 119 g/km.

In der Stadt könnten die Werte besser sein. Die Zahl könnte unter 4 l/100 km liegen, was einem nicht offiziell kommunizierten Ziel von Nissan entspricht. Es bleibt abzuwarten, wie es in der Realität aussieht. Denn auch wenn wir die Kniffe der Homologationszyklen kennen, die es ermöglichen, zwischen Wahrheit und Fiktion bei Hybriden oder PHEVs zu unterscheiden, gibt es keine Möglichkeit, die tatsächliche Diskrepanz zwischen Homologation und Straßenverbrauch bei dieser neuen Technologie zu bewerten.
Der Nissan Qashqai e-Power wird Ende des Sommers 2022 auf dem europäischen Markt eingeführt, und sein Preis wird einige Wochen zuvor bekannt gegeben. Nissan glaubt, dass es sich um den größten Verkauf handelt. Für Skeptiker bleibt jedoch die 1,3-Liter-Mikrohybrid-Version im Angebot.
Urteil über den Testfahrer Nissan Qashqai e-Power 2022
Der Qashqai e-Power kommt gerade rechtzeitig. Benzin ist teuer und Elektroautos schrecken aus verschiedenen Gründen ab. Diese alternative Lösung sowohl zum 100%igen Benzin- als auch zum 100%igen Elektroantrieb zeigt übrigens, dass es keine Wunder gibt. Diese Technologie präsentiert sich jedoch als echte Alternative zu Plug-in-Hybrid-Versionen und verspricht, günstiger zu sein. Wir werden sehen.
Fotogalerie des Nissan Qashqai e-Power















Das technische Datenblatt des Qasqhai Hybrid e-Power
| Modell | Nissan Qashqai |
| Version | e-Power |
| Länge | 4m43 |
| Breite ohne Spiegel | 1m84 |
| Höhe | 1m63 |
| Kofferraum (max.) | 504 l (1 268 l) |
| Gewicht | 1 505 kg |
| Elektromotor | 190 PS / 330 Nm |
| Benzingenerator | Dreizylinder 1,5 Liter |
| Benzinleistung | 158 PS / 250 Nm |
| Übertragung | Vorderräder (Frontantrieb) |
| Maximale Geschwindigkeit | 200 km/h |
| 0-100 km/h | 8,4 s |
| Batterien | 2 kWh |
| Elektrische Reichweite | 2 bis 4 km |
| Tank | 45 Liter |
| Gesamtreichweite | ca. 950 km |
| Kraftstoffverbrauch* | 5,3 l/100 km |
| CO2-Emissionen* | 119 g/km |
| Preis | ca. 40.000 € |
This page is translated from the original post "Nissan Qashqai e-Power : essai du SUV « hybride série »" lang Französisch.
Wir empfehlen Ihnenauch:
Weitere Artikel auch
