Bald Renault mit chinesischem Motor und saudischem Kraftstoff?

Der vernünftige Partner des chinesischen Giganten Geely, Renault, besiegelt eine neue bedeutende strategische Allianz mit Aramco.

Aramco, einer der weltweiten Marktführer in Energie und Chemie, hat gerade eine Beteiligung von 10 % an HORSE Powertrain Limited erworben, dem neuen globalen Akteur in der Entwicklung von Antriebssystemen, gegründet von Renault und Geely im vergangenen Mai. Aramco wird zunächst einen Anteil von 10 % bei Renault und Geely halten, die jeweils mit 45 % Mehrheitsgesellschafter bleiben. Basierend auf der Investitionssumme von Aramco kann die Bewertung des Unternehmens auf 7,4 Milliarden Euro geschätzt werden.

Doch was macht ein saudischer Ölproduzent in einem Unternehmen, das darauf ausgerichtet ist, die Lösungen für die dekarbonisierte Mobilität von morgen zu schaffen? Aramco hat keine andere Wahl, als an der globalen Energiewende teilzunehmen – egal zu welchem Preis. Öl ist per Definition eine nicht erneuerbare Energie, und es ist besser, die kommenden Jahrzehnte proaktiv zu gestalten, indem man Akteur bei der Entwicklung und Vermarktung nachhaltigerer Mobilitätslösungen wird.

Die Vereinbarungen geben vor allem Aramco und Valvoline die Kontrolle über Technologien, Kraftstoffe und Schmierstoffe, die darauf abzielen, die Leistung der Verbrennungsmotoren (ICE) von HORSE zu verbessern – also die Garantie für die Erstmontage aller produzierten Fahrzeuge. Doch die Dekarbonisierung der Automobilindustrie erfordert eine Kombination verschiedener Technologien, einschließlich alternativer Kraftstoffe wie kohlenstoffarmer synthetischer Kraftstoffe und Wasserstoff. All diese Bereiche sind genau die Felder, auf die Aramco seine Zukunft plant und in denen es bereits Erfolge vorweisen kann.

Dieses idyllische Bild könnte den Eindruck erwecken, dass Aramco nur ein technischer Partner sei. Das würde die Ambitionen der saudischen Gruppe unterschätzen, die ursprünglich eine Beteiligung von über 20 % anstrebte, ihre Ambitionen jedoch nach unten korrigieren musste, um überhaupt zum Eintritt in die Allianz zugelassen zu werden. Seien wir sicher, dass dies nur vorübergehend sein wird…

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