GPS eingebaut oder Smartphone: Was wählen?

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Viele Autofahrer nutzen ihr Smartphone zur Navigation im Auto. Aber die eingebauten GPS-Systeme wollen sich zurückkämpfen. Ein Überblick über die Vor- und Nachteile der beiden Lösungen.

Die Navigationssysteme der Hersteller wurden lange Zeit von externen GPS-Geräten (TomTom…) und später von Smartphone-Apps wie Waze, Google Maps oder Apple Karten überholt. Doch die Hersteller setzen zunehmend Mittel ein, um wirklich tragfähige Lösungen anzubieten.

Cariad, die Abteilung des Volkswagen Konzerns, die für Software und automobile Technologien verantwortlich ist, hat im letzten Monat ihre Zusammenarbeit mit TomTom angekündigt. Gemeinsam werden sie bis 2023 ein neues eingebautes Navigationssystem für die Autos des Konzerns entwickeln. Aber ist das nicht überflüssig, wenn viele Autofahrer das Mirroring ihres Smartphones nutzen, also die Wiedergabe ihrer bevorzugten Navigations-App über Apple CarPlay oder Android Auto?

Android Auto und CarPlay ermöglichen es, eine angepasste Version der Anwendungen des Smartphones auf dem Bildschirm des Autos anzuzeigen.

Die Vorteile von eingebauten GPS-Systemen

Aus Sicht der Hersteller ist die Antwort ganz klar: Nein. Die Kontrolle über das GPS-Navi zu verlieren, wäre ein ernsthafter Verlust. Denn hier ist eines der neuen Geschäftsmodelle der Automobilindustrie im Entstehen, das beispielsweise die Navigation zu ausgewählten Sehenswürdigkeiten anbietet. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Nutzung eines eingebauten Systems: Während der Fahrzeugpark immer elektrischer wird, ermöglicht es eine optimale Navigation basierend auf der Reichweite des Fahrzeugs, plant automatisch Ladevorgänge und nutzt die Informationen über die Strecke, um das Fahrzeugmanagement und den adaptiven Geschwindigkeitsregler zu optimieren, indem es beispielsweise Steigungen und Verkehrsbehinderungen antizipiert.

Unter den Vorteilen der Lösungen der Hersteller erwähnen wir das separate Display in der Instrumententafel und das Head-up-Display, sogar eine visuelle Navigation in Augmented Reality (Mercedes, Volkswagen…), die Bildschirme, die besser mit anderen Funktionen geteilt werden, und… das Fehlen von Werbung, die störend sein kann, wie es bei Waze der Fall ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Entfernung auch in Tunneln berücksichtigt wird, sodass die Navigation dort zuverlässig und aktiv bleibt. Schließlich ist es logisch, dass keine Handhabung oder Verbindung nötig ist, wenn man ins Fahrzeug einsteigt, selbst wenn dies dank kabellosem CarPlay und Android Auto weitgehend automatisiert wurde.

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Android Automotive in einem Renault Megane E-Tech Electric

Die Nachteile von eingebauten GPS-Systemen

Die Entwicklung eines Autos dauert heutzutage 3 bis 5 Jahre und seine Lebensdauer beträgt normalerweise 6 Jahre, mit einem Facelifting in der Mitte seiner Lebenszeit. Ein anderes Tempo als das in der Tech-Welt. Die Hardware kann während der Lebensdauer des Autos veralten, während die Speicherkapazität und Rechenleistung elektronischer Geräte ständig steigen. Um diese Fragen zu lösen, wählen einige Hersteller, ihr System zu überdimensionieren, während andere ein offenes, skalierbares System in Betracht ziehen, dessen Prozessor während der Lebensdauer des Fahrzeugs ausgetauscht werden kann.

Eine weitere entscheidende Frage sind die Updates der Software und der Karten. Bei Smartphone-Apps sind sie durchgehend, während sie in der Automobilindustrie bestenfalls (über over the air) erfolgen, aber selten so häufig. Im schlimmsten Fall muss man auf die jährliche Inspektion warten und in manchen Fällen… dafür bezahlen.

Hinzu kommt ein dickes Gefüge von Anbietern (das Betriebssystem des GPS, das Middleware, die verschiedenen Zulieferer wie Magnetti Marelli, die Kartographen Here oder TomTom…), das Gründe liefert, warum diese Systeme schnell veraltet sein können.

Verkehrsinformationen und Karten

Die Qualität der Navigation ist ebenfalls sehr sensibel: Auch wenn einige Anbieter der Hersteller, insbesondere TomTom, über hochwertige Verkehrsinformationen in Echtzeit verfügen, erreicht in den dichtesten Regionen, wie der Pariser Umgebung und insbesondere in der Stadt Paris intra-muros, nichts die Präzision von Google Maps oder Waze. Ihr gemeinschaftliches Funktionieren ist wertvoll, um Staus und andere Störungen in Echtzeit, automatisch oder manuell, zu melden.

Darüber hinaus sind die Lösungen der Hersteller im Vergleich zu Smartphone-Systemen nie so schnell und intuitiv bei der Eingabe einer Adresse oder eines POI (Point of Interest), obwohl die Sprachbefehle große Fortschritte gemacht haben. Nur Tesla sticht hervor, dank seiner nativen Konzeption als verbundenes Objekt…

Was die Grafiken betrifft, hängt alles von den Herstellern ab, einige sind hervorragend (Audi mit Google Maps aus Satellitenansicht, beispielsweise, Mercedes…), andere deutlich einfacher. Schließlich sind die Erinnerungen an die Ziele in den bevorzugten Navigations-Apps (typischerweise Google Maps) in der Regel nicht übertragbar. 

Schließlich ist die Frage der Kosten nicht unerheblich, auch wenn sich die Dinge weiterentwickeln, während Smartphone-Apps kostenlos sind (allerdings im Austausch gegen Ihre persönlichen Daten…). Zum Beispiel, ist es gerechtfertigt, 945 € für die Navigationsoption in einem Skoda Kodiaq oder 990 € in einem Hyundai i20 auszugeben?

Einige Hersteller wie Dacia oder Volkswagen (bei der Up!) bieten eine smarte hybride Lösung mit der Nutzung des Smartphones in einer speziellen Halterung mit einer spezifischen App an.

Sind die GAFAM zur Rettung?

Es bleibt eine Sonderkategorie, die all diese Fragen aus der Sicht des Herstellers lösen kann: Autos, die Android Automotive als Betriebssystem annehmen (Renault Megane, Volvo XC40 Recharge Twin…). Aber für einige kommt das einer „Seelenverkäufe“ an Google gleich, mit all den Fragen zur Privatsphäre und Datensammlung, die damit einhergehen, auch wenn einige Smartphones dasselbe tun. Die GAFAM (Tech-Giganten) haben einen Fuß in unseren Autos und der Trend ist nicht bereit, langsamer zu werden.

Neuester Partner ist Amazon, das gerade mit Stellantis einen Vertrag unterschrieben hat, um die Fahrzeuge seiner etwa 14 europäischen und amerikanischen Marken ab 2024 mit dem STLA SmartCockpit auszustatten. Der Hersteller präsentiert es so: „Es wird sich an die Verhaltensweisen und Interessen der Nutzer anpassen, egal wo sie sind und wohin sie gehen: zu Hause für die Vorbereitung ihrer Fahrt, auf der Straße oder abseits der Straße. Die Modelle Chrysler Pacifica könnten beispielsweise einen Routenplaner anbieten, der multimediale Inhalte, Sehenswürdigkeiten oder Restaurants auf der Strecke empfiehlt.“

Dies öffnet zweifellos eine große Tür zur kommerziellen Schlagkraft der GAFAM. Nichts ist einfach in Fragen der Konnektivität im Allgemeinen und in der Automobilindustrie im Besonderen.

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This page is translated from the original post "GPS embarqué ou smartphone : lequel choisir ?" lang Französisch.

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