Essai Ray 7.7: Ein gesunder Elektroroller
125 km/h, beeindruckende Beschleunigungen und 150 km Reichweite: Der Ray 7.7 verspricht viel auf dem Papier, ist er wirklich überzeugend?
Im Jahr 2019 gegründet, ist die Marke Ray gerade auf dem französischen Markt angekommen. Da sie ebenfalls in Spanien ansässig ist, wird sie oft mit Silence verglichen. Dennoch betont Ray, dass ihr 7.7 in Bezug auf Leistung eine Stufe höher ist. Ohne die Absicht, den BMW CE 04 zu übertreffen, der ohnehin eine etwas andere Zielgruppe anspricht, möchte der Ray 7.7 eine glaubwürdige Alternative für diejenigen bieten, die einen „super“ elektrischen Roller suchen.
Der 7.7 kann eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h erreichen und ist in der Kategorie der 125er Äquivalente zugelassen. Es ist also nicht nötig, einen Motorradschein zu machen, eine einfache 7-stündige Schulung genügt, wenn Sie bereits den PKW-Führerschein haben!

Stil und praktische Aspekte
Es ist nicht einfach, sich auf dem Markt der Elektro-Zweiräder hervorzuheben, wo Neuheiten in einem schnellen Tempo folgen. Um dies zu erreichen, hat Ray sorgfältig vermieden, seine kleinen Kameraden zu kopieren. Mit seiner spitzen Schnauze, den linsenförmigen Scheinwerfern und seiner Gabel mit kleiner Beleuchtung kann der 7.7 nicht mit einem anderen Roller verwechselt werden. Die Rückseite ist im Profil etwas konsensualer, behält jedoch eine gewisse Aggressivität. Auch die blinkenden Blinker machen einen kleinen Eindruck. Sie sind an flexiblen Halterungen montiert, die im Falle eines Kontakts die Schäden begrenzen.
Während sich der Motor in der Mitte des Rollers befindet, befindet sich die Batterie in einem großen U-förmigen Gehäuse, das das Hinterrad umschließt. Dieses beherbergt auch den Regler, die Sicherheitssysteme und den Konverter. Diese verschiedenen Elemente bilden ein ganzes System, das „Ray Powerblock“ genannt wird. Die Idee, alles in einem einzigen Block zusammenzufassen, schafft Platz, konzentriert aber auch einen Großteil des Gewichts am Heck. Es ist also nicht einfach, den Ständer aufzustellen oder abzunehmen, auch wenn das Vorhandensein eines Rückwärtsganges das Problem etwas mildert.

Der Sitz des Ray 7.7 bietet genug Stauraum für mindestens einen Jet-Helm. Es ist jedoch möglich, dass einige Integralhelme dort nicht hineinpassen, da das Volumen recht begrenzt ist. Ein kleiner zusätzlicher Stauraum mit einer abschließbaren Klappe befindet sich vorne, in Reichweite des Fahrers. Die andere Klappe auf der rechten Seite beherbergt einen Typ-2-Anschluss.
Der 5-Zoll-Farb-TFT-Bildschirm liefert alle notwendigen Informationen. Wenn man ihm einen Vorwurf machen müsste, wäre es möglicherweise der relativ mangelnde Modernität der Grafiken. Der Block, der ihn umgibt, hätte wahrscheinlich eine weniger grundlegende Behandlung verdient. Im Allgemeinen hätte man sich eine etwas sorgfältigere Verarbeitung gewünscht, mit weniger sichtbaren Schrauben und ansprechenderen schwarzen Kunststoffen. Aber trotz dieser kleinen Unvollkommenheiten scheint der Ray 7.7 insgesamt robust zu sein.
Fahren
Nachdem man das technische Datenblatt aufmerksam gelesen hat, ist man bei den ersten Hektometern am Lenker des 7.7 vorsichtig. Es ist besser, einen übermäßigen Optimismus zu vermeiden, der unangenehme Konsequenzen haben könnte. Der Gasgriff ist sehr gut dosierbar, sodass man ruhig in moderatem Tempo fahren kann. Der Riemen gleitet sehr gut über die ersten Meter. Kurz gesagt, man findet schnell seinen Platz, sitzt aufrecht auf dem Sitz. Daher erhöht man allmählich das Tempo und nutzt das gesamte Potenzial des zentralen Motors mit 14 PS. Im Sportmodus wird die Beschleunigung wirklich beeindruckend. Kein 125er Verbrenner kann mithalten, und selbst in der Kategorie der Elektrofahrzeuge wird es schwer sein, einen Konkurrenten zu finden, der mithalten kann. Dank der hervorragenden Pirelli-Reifen gibt es kein Rutschen, zumindest nicht auf trockenen Straßen (wir hatten nicht die Gelegenheit, bei Regen zu fahren).
Aber der Ray 7.7 beschränkt sich nicht nur auf blitzschnelle Beschleunigungen. Er gehört auch zu den schnellsten 125-Rollern auf dem Markt, da er eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h erreichen kann. Auf der Ringstraße ist er also weit davon entfernt, seine Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Während weniger leistungsstarke Roller jede Überholmanöver vorausahnen lassen, reagiert der Ray prompt auf jede Anfrage und garantiert stets hervorragende Beschleunigungen.
Die Bremsleistung erschien uns dem Leistungsniveau des Rollers angemessen. Die Griffe sind weder zu fest noch zu weich, und die Bissigkeit ist befriedigend. Ein negativer Punkt, der jedoch angeführt werden muss: das Fehlen von ABS, welches auf einem Roller dieser Kategorie schwer zu rechtfertigen ist.

Ein Wort nun zu den drei Fahrmodi des 7.7, die alle ihre spezifischen Eigenschaften haben. Um die gesamte Leistung zu nutzen und die besten Beschleunigungen zu erzielen, muss der Sportmodus ausgewählt werden, der automatisch die Energierückgewinnung beim Bremsen aktiviert. Der Flow-Modus dagegen reduziert die verfügbare Leistung und macht die Beschleunigungen etwas weniger abrupt. Er schaltet die Energierückgewinnung beim Bremsen ab, was eine echte Rolle des freien Laufs ermöglicht, sobald man nicht mehr beschleunigt. Der City-Modus funktioniert in Bezug auf die Leistung wie der Flow, schaltet jedoch die Energierückgewinnung beim Bremsen wieder ein.
Unsere Präferenz gilt dem Flow-Modus, der ausreichend Leistung bietet und ein sehr entspanntes Fahren garantiert. Ohne die Energierückgewinnung beim Bremsen lässt man sich in den Abfahrten treiben, wie auf einem Fahrrad. Man nimmt sich die Zeit, die Landschaft und den hervorragenden Komfort des Rollers zu genießen. Und ab und zu schaltet man wieder in den Sportmodus, um die teuflisch schnellen Beschleunigungen erneut auskosten zu können.
Reichweite und Aufladung
Wenn man dem Datenblatt glauben kann, kann der Ray 7.7 bis zu 150 km zwischen zwei Ladungen in städtischen und überland Bereichen zurücklegen. Um diese wahrscheinlich etwas optimistische Zahl zu erreichen, muss man den City-Modus bevorzugen und schnelle Straßen vermeiden. Bei hoher Geschwindigkeit wird die Reichweite erheblich reduziert.

Da die Batterie nicht abnehmbar ist, muss der Roller direkt aufgeladen werden. Mit dem Standardladegerät benötigt eine vollständige Aufladung 4 Stunden und 20 Minuten. Mit dem optionalen 3,3 kW Ladegerät erhält man 100% der Batterie in etwas mehr als 2 Stunden und 30 Minuten zurück.
Preis & Ausstattung
In Spanien produziert, wird der Ray 7.7 für 9.980 € ohne Optionen verkauft. Unser Testmodell, mit seiner matten grauen Farbe und dem Schnellladegerät, kostet 11.070 €. Selbst mit dem Bonus von 900 € bleibt die Rechnung für einen 125er Roller dieser Größe saftig. Allerdings muss man diese Feststellung etwas nuancierter betrachten. Im Verhältnis zu den Leistungen des Rollers ist der Preis auch nicht völlig extravagant. Zum Vergleich verlangt BMW 12.150 € für den CE 04, ein Modell, das zwar höher klassifiziert ist, aber ähnliche Leistungen bietet. Darüber hinaus kann man auch annehmen, dass der Ray 7.7 in Bezug auf seine Leistungen auch mit 300 cm3 Verbrennungsrollern verglichen werden kann. Diese sind zwar erschwinglicher, aber die Preisunterschiede verringern sich erheblich.
Was die Ausstattung betrifft, so erhält der Roller serienmäßig einen Typ-2-Anschluss, eine Alarmanlage, einen Rückwärtsgang und einen höhenverstellbaren Sitz. Der Benutzer hat auch Zugriff auf eine App, die mit dem Roller verbunden ist und eine grundlegende Navigation auf dem Instrumentendisplay ermöglicht.

Fazit Ray 7.7: 15 / 20
Bei der Schlussbewertung überwiegen die positiven Aspekte eindeutig die wenigen kleinen Mängel. Wenn Sie nach einem leistungsstarken 125er Äquivalent mit guter Reichweite suchen, verdient der 7.7 Ihre Aufmerksamkeit. An dem Tag, an dem Ray ihm ABS spendiert – falls das denn geschieht -, wird diesem Roller nichts mehr vorzuwerfen sein, abgesehen von einem etwas hohen Preis und einer verbesserungswürdigen Verarbeitung.
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Technische Daten Ray 7.7
| Nenn-/Maximale Leistung | 14 PS / 23 PS 10,7 kW / 17,5 kW |
| Batteriekapazität | 7,7 kWh |
| Höchstgeschwindigkeit | 125 km/h |
| 0 bis 100 km/h (Sportmodus) | 7,7 Sekunden |
| 0 bis 50 km/h (Sportmodus) | 2,8 Sekunden |
| Reichweite (Herstellerangaben) | 150 km in städtischen/zwischenstädtischen Gebieten 110 km bei 110 km/h 130 km bei 80 km/h 160 km bei 50 km/h |
| Ladezeit (0 bis 100%) | 2h35 (3,3 kW Schnellladegerät) 4h20 (Standardladegerät 1,8 kW) |
| Bremsen | Vorderrad mit 260 mm Scheibe Hinterrad mit 220 mm Scheibe |
| Sitzhöhe | Von 770 bis 800 mm (höhenverstellbarer Sitz) |
| Gewicht | 165 Kilogramm |
Test Galerie Ray 7.7

































This page is translated from the original post "Essai Ray 7.7 : un scooter électrique plein de santé" lang Französisch.
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