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Anne Hidalgo läutet das Ende des Busbahnhofs Bercy ein

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Bercy Gare routière

Das Rathaus von Paris hat die Schließung des Busbahnhofs Bercy (13. Bezirk) nach den Olympischen Spielen 2024 angekündigt.

Mit 7 Millionen Reisenden pro Jahr, von denen die Hälfte Pariser sind, ist die Station zu einem stark frequentierten Ausgangspunkt für Fernbusse oder „Macron-Busse“ geworden. Diese Low-Cost-Busse sollen die Mobilität von Studenten, jungen Berufstätigen, bescheidenen Rentnern sowie Bewohnern von Gebieten erleichtern, die vom Schienennetz vernachlässigt werden. Direkt auf Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron eingeführt, haben sie inzwischen ihr Publikum gefunden, aber offenbar nicht ihre Infrastruktur.

 Der 1996 eröffnete große Hallenkomplex, der heute unter Graffiti und Neonröhren nahezu unzumutbar ist, bietet am Busbahnhof Paris-Bercy ein besonders umfangreiches Zielangebot: Lille, Rennes, aber auch Barcelona, Venedig oder Brüssel. TF1 hat kürzlich ein wenig schmeichelhaftes Porträt davon gezeigt.

Ein überforderter Standort in Bercy?

Flixbus und Blablacar, um nur sie zu nennen, haben den Ort zu ihrem Treffpunkt gemacht, sodass die Kapazitäten überlastet sind und der Standort den ununterbrochenen Passagierstrom nicht angemessen aufnehmen kann. Häufig müssen Fahrgäste mehrere Stunden direkt am Boden warten, wenn sie auf einen Anschluss warten.

Der erste Beigeordnete (PS) der Stadt Paris, Emmanuel Grégoire, erklärte am Wochenende gegenüber der AFP, dass der Busbahnhof in seiner heutigen Form bis zum Ablauf „des Zeitraums der öffentlichen Dienstleistungsdelegation, die uns mit dem Betreiber verbindet“ – also kurz nach den Olympischen Spielen – geschlossen werde. Die Stadtverwaltung plant anschließend, „die Verwaltung zu erneuern und dem künftigen Betreiber zu verbieten, Fernreisebusse zuzulassen“. Der Platz soll dann als großer Parkplatz für Touristenbusse dienen, die im Pariser Stadtzentrum nicht fahren dürfen.

Symbolische Entscheidung oder politische Auseinandersetzung?

Die Reaktion von Flixbus ließ nicht lange auf sich warten. Der Betreiber betonte, eine jährliche Gebühr von 4 Millionen Euro plus 100.000 Euro monatlich allein für die Wartung des Standorts zu zahlen. Und kritisierte die Entscheidung als völlig unsinnig: „Wir haben einige kleine Stopps an anderen Vorortbahnhöfen, aber 90 % unserer Fahrgäste passieren Bercy. Wir brauchen zum einen diese Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und zum anderen die Verbindung zwischen unseren verschiedenen Linien. Einige Fahrgäste passieren Paris nur im Transit“, heißt es von Flixbus.

Die Stadtverwaltung von Paris behauptet, dass der Standort für die Funktion als Busbahnhof nicht mehr geeignet sei, während die Betreiber auf eine systematische Ablehnung hinweisen, die Anlage zu modernisieren oder zumindest zu verbessern. Eines ist sicher: Eine von Emmanuel Macron initiierte Maßnahme in einer Stadt unter der Leitung von Anne Hidalgo startete von vornherein mit einem Hemmschuh. Ein politisches Kleinkrieg, bei dem die Nutzer erneut die Kollateralschäden tragen müssen.

AUCH LESEN > Privatisierung der Buslinien in Paris: eine neue politische Fehlentscheidung?

This page is translated from the original post "Anne Hidalgo sonne le glas de la gare routière de Bercy" lang Französisch.

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