Zug

„Warum ist Zugfahren immer teurer?“: eine zu eklektische, aber lehrreiche Doku

Kommentieren
Train TGV SNCF

Ausgestrahlt auf France 5 versucht die Videodokumentarserie „Sur le Front“, die Kosten für den Zug und die Infrastruktur in Frankreich zu erklären und vergleicht sie mit dem Flugzeug.

Mit einer Erhöhung der Zugtickets zum 10. Januar 2023 um 5% haben Zugreisende allen Grund, sich „Warum ist der Zug immer teurer?“ zu fragen. Auf dieser Meldung baut das Thema der jüngsten Folge der Dokumentarserie von France 5 „Sur le Front“, präsentiert von Hugo Clément.

Der teure Zug, eine Geschichte der Steuern 

Der Dokumentarfilm beginnt damit, Zug und Flugzeug sowie deren Kosten gegenüberzustellen. Daraus ergeben sich drei Ursachen, hier am Beispiel Paris–Barcelona illustriert :

  • Fehlende Mehrwertsteuer ;
  • Die Trassen- bzw. Mautgebühren im SNCF-Netz von etwa 9,42 € pro km, gegenüber 0 beim Flugzeug ;
  • Die 20%-Besteuerung des Stroms für Elektrozüge wie TGV oder TER, gegenüber nicht besteuertem Kerosin.

Manche Zugstrecken sind damit deutlich teurer als per Flugzeug. Hier zahlt eine Familie mit zwei Eltern und zwei Kindern 833 € für Hin- und Rückfahrt mit dem Zug, gegenüber 466 € mit dem Flugzeug.

Der weitere Verlauf des Dokumentarfilms geht dann in mehrere Richtungen, vor allem mit Blick auf die Ökologie, die der Journalist betont: absurde Flughafenausbauten, verwaiste Nebenstrecken, sogar mittlere Verbindungen wie Clermont-Ferrand – Saint-Étienne. Diese negativen Feststellungen werden abgewogen mit der (langsamen) Rückkehr der Nachtzüge oder Genossenschaften, die Strecken wiederbeleben, wie Raillcoop für die Verbindung Bordeaux–Lyon.

Vorstellung des Hyperloop, der große Fehler der Doku ?

Hugo Clément begibt sich auch zum Thema Hyperloop, einer auf dem Papier verlockenden Lösung, die offenbar keine Zukunft hat. Eine Idee, die Elon Musk in Kalifornien vorgeschlagen hat, nicht um das Flugzeug zu konkurrieren, sondern … das TGV-Projekt. Ein sehr schnelles Verkehrsmittel (mehr als 1.000 km/h), mittels Levitation von Kapseln, die in luftleeren Röhren beschleunigt werden, das jedoch eine völlig neue Infrastruktur erfordert.

Der befragte niederländische Verantwortliche spricht von „etwa 70 €“ für eine Strecke Amsterdam–Berlin, günstiger als mit dem Zug und schneller (55 Min. vs. 6 Std.), bis 2030. Aber es existiert noch kein Betreiber und keine Infrastruktur, und die Gebietskörperschaften müssten dieses Hyperloop-Netz zusätzlich zum Schienenverkehr finanzieren. 

Der Güterverkehr, ein weiterer Treiber für die Entwicklung der Bahn

Wertvolles Geld für die Bahn, das anderweitig aufgesogen würde, statt den Gütertransport zu finanzieren. Ein weiteres Thema dieses Dokuments, das die Ausgangsfrage nicht wirklich beantwortet, aber informativ ist. Der Bahngüterverkehr fällt heute auf 10% des gesamten Frachtaufkommens, gegenüber 30% im Jahr 1985 – einer der niedrigsten Werte in Europa. Hier ist der Rivale nicht das Flugzeug, sondern der Lkw, der 85% des Frachtverkehrs konzentriert.

Es geht um Lärm und Verschmutzung: Der Bahn fehlt es an Investitionen, geschätzt auf 100 Milliarden Euro über 15 Jahre, so der SNCF-Chef Jean-Pierre Farandou. Aber selbst bei Neuem, wie dem Pariser Bahnhof, der seit fünf Jahren noch wenig genutzt wird, bevorzugen die Industriebetriebe die Straße, weil sie schneller und flexibler ist.

Wo kann man die Dokumentation ansehen ?

Bereits am 13. Februar 2023 auf France 5 ausgestrahlt, ist die Dokumentation „Pourquoi le train est-il toujours plus cher ?“ im Replay verfügbar. Man findet sie auf der offiziellen Website, in den Replay-Diensten der Internet-Receiver oder Mycanal in den Unterkategorien nach Sendern, dann France 5 und Dokumentationen, oder indem man nach „Sur le front“ sucht.

Zum Weiterlesen: Der erste Wasserstoffzug fährt in Frankreich

This page is translated from the original post "„Pourquoi le train est-il toujours plus cher ?“ : un doc trop éclectique mais instructif" lang Französisch.

Wir empfehlen Ihnenauch:

Öffentliche Verkehrsmittel

Transportmittel in der Île-de-France 2025: Ein Lob, das teuer bezahlt wird

In der Übersicht