Mit 75 Jahren testet die NASCAR die Elektrifizierung der Motoren

Die NASCAR, der älteste und vor allem beliebteste amerikanische Automobilwettbewerb, setzt auf Elektrifizierung und wird in wenigen Tagen einen ersten Prototyp vorstellen.

Wenn Sie NASCAR nicht kennen, keine Sorge. Diese Disziplin, die in den USA unglaublich populär ist, hat es nie wirklich geschafft, sich außerhalb ihres Kontinents durchzusetzen. Aber vielleicht haben Sie dieses Jahr davon gehört, wenn Sie die 24 Stunden von Le Mans verfolgt haben. Ein NASCAR-Chevrolet Camaro war im Rahmen der Garage 56-Initiative am Start, die darauf abzielt, dem Publikum des Le-Mans-Rennens neue Technologien oder eine neue Disziplin näherzubringen. Der Chevrolet konnte sogar einige Ferraris, Porsches und Aston Martins hinter sich lassen und bewies damit den Wert eines ganz einfachen Konzepts: Ein sehr stabiles Chassis und ein starker Verbrennungsmotor!

Das Konzept der NASCAR ist nämlich ein Fahrzeug mit einem Rohrrahmenchassis und einer sehr einfachen Karosserie aus Carbon, angetrieben von einem riesigen V8-Motor, der bis zu 800 PS leistet. Keine Türen, keine Scheinwerfer, nur das Wesentliche, um sehr schnell zu fahren. Stellen Sie sich 40 davon in einer Reihe auf einem Hochgeschwindigkeitsoval vor, wo sie mit über 320 km/h Stoßstange an Stoßstange fahren können, und Sie bekommen puren Rennsport.

Die NASCAR feierte in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen und durchläuft derzeit einen echten Wandel. Lange Zeit als Sportart für grobe Haudegen angesehen – und das sagt Ihnen ein NASCAR-Fan –, hat sie ihr Image geglättet. Sie hat sich einem jüngeren Publikum geöffnet und setzt sich dafür ein, Minderheiten und Frauen den Zugang zu erleichtern. Das alles ohne positive Diskriminierung, sondern rein leistungsorientiert. Der Beste auf der Strecke oder in der Box hat einfach den Platz verdient.

Bleibt der technologische Aspekt, und da befindet man sich noch im 20. Jahrhundert. Sicher, die riesigen V8-Motoren werden mit garantiert 100 % nachhaltigem Ethanol betrieben, aber wenn man ein wenig von der amerikanischen Landwirtschaft weiß, ist nichts jemals ganz ökologisch. Es wurde zeitweise über eine neue Generation von Hybridautos gesprochen, aber auf einem Oval, das die meistverbreitete Streckenart der Saison ist, wo man 90 % der Zeit vollgas fährt, welchen Nutzen hätte das?

Eine rein elektrische Antriebseinheit für konstante Geschwindigkeit hingegen macht Sinn! Ein Prototyp durchläuft derzeit ein sehr umfangreiches Entwicklungsprogramm. Das Fahrzeug soll innerhalb von drei Tagen 340 Runden auf dem 1/2-Meilen-(800m)-Oval von Martinsville absolviert haben. Laut mehreren Quellen lag der Prototyp nur „einige Zehntel“ hinter den Zeiten der aktuellen Fahrzeuge.

Der allererste vollelektrische NASCAR-Prototyp wird der Öffentlichkeit beim Event „Clash at The Coliseum“ am 4. Februar in Los Angeles vorgestellt. Wir sind gespannt, wie das sehr konservative Publikum darauf reagieren wird…

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